wiedererstandenem Manifestem Schicksal zusammengetan, um Nester und Turme auf der ganzen Welt zu bauen. Es gibt jetzt Tausende. Die Familie hat unter Harrys Herrschaft ernsthaft versucht, sie auszurotten, aber fur jeden Einzelnen, den wir vernichten, sprie?en ein Dutzend andere in die Hohe. Die Abscheulichen werden wohl bald damit beginnen, ihre Massenbeschworung abzuhalten, um die Hungrigen Gotter in unsere Realitat zu bringen.«

»Und dann sind wir am Arsch«, sagte Jay.

»Moment mal, Moment«, sagte ich. »Was soll das hei?en, unter Harrys Fuhrung?«

»Als du weg warst, hat er die Kontrolle uber die Familie ubernommen«, sagte Jay. »Mit Unterstutzung der Matriarchin. Sie haben den Inneren Zirkel entlassen und Harry hat seitdem ziemlich allein entschieden. Er und sein Freund, dieses Hollengezucht.«

»Und die Familie verliert den Krieg«, sagte Jacob grimmig. »Sag mir wenigstens, dass du ein paar wirklich wirkungsvolle Waffen aus der Zukunft mitgebracht hast.«

»Ich hab eine Strahlenwaffe«, sagte ich ein bisschen defensiv. »Der Waffenmeister sollte in der Lage sein, irgendetwas Sinnvolles daraus zu entwickeln. Und ich habe diesen Gentleman hier als Tutoren mitgebracht: Der Krieger Giles Todesjager. Er wei? eine Menge daruber, wie man Krieg fuhrt.«

»Ich habe noch keinen verloren«, sagte Giles heiter. Er nickte hinuber zu Jacob. »Ein ziemlich gutes Hologramm. Auch wenn du deinen Fokus sicher neu justieren musstest.«

»Sag es ihm nicht. Wir sollten ihn den merkwurdigeren Mitgliedern unserer Familie nach und nach und ganz vorsichtig vorstellen. Also, wie schlimm steht es?«

»Wirklich schlimm«, sagte Jay. »Die Familie ist uber die ganze Welt verteilt und zerstort Nester, sobald wir sie geortet haben, aber es gibt einfach zu viele. Selbst mit unserer neuen Rustung ist das eine hoffnungslose Aufgabe. Wir haben einfach keine Ahnung, wie viele Eklige es gibt und wie viele Nester im Untergrund. Sie mussen das uber Jahrzehnte geplant haben.«

»Wie lange, bis sie ihre Beschworungen beginnen?«

»Drei, vier Tage hochstens«, sagte Jacob. »Ihr seid gerade rechtzeitig zum Ende zuruckgekommen.«

»Na ja, konnten wir nicht den Zeitzug nehmen, und in der Zeit nochmal achtzehn Monate zuruckgehen?«, meinte Molly. »Um das alles ungeschehen zu machen?«

»Ivor geht nirgendwohin«, sagte Tony rundheraus. »Ich habe Monate an Arbeit vor mir, bevor er wieder losfahren kann.«

»Na gut«, sagte ich. »Ich habe also nur noch ein paar Tage Zeit, die bosen Jungs daran zu hindern, die Welt zu zerstoren und die Familie vor sich selbst zu beschutzen. Wenn ich das nicht schon mal gemacht hatte, wurde ich mir jetzt echt Sorgen machen.«

Kapitel Zwolf

Ein Zirkel voller Geheimnisse

»Tut mir leid, Giles«, sagte ich. »Aber es sieht so aus, als wurdest du ins kalte Wasser geworfen. Ich habe keine Zeit, dich ordentlich einzuweisen und dir eine Tour durchs Herrenhaus zu geben. Also tu einfach dein Bestes, dir alles anzusehen, wahrend wir loslegen.«

Er lachelte kalt, eine gro?e, dunkle Gestalt, die in ihrer futuristischen Rustung eine gefahrliche Ausstrahlung hatte. »Ich habe in meiner Zeit genug au?erirdische Welten und Kulturen kennengelernt, ich denke, ich kann mit allem fertig werden, das ihr hier habt. Trinken die Leute Wein, haben sie Sex? Und gibt es Prahler, Schurken und Leute, die getotet werden mussen? Dann denke ich, passe ich prima hierhin.«

»Der Mann hat's drauf«, sagte Molly.

»Naja, ich liebe euch, aber ich muss gleich wieder gehen«, sagte Jay munter. »Es gibt Arbeit, die ich erledigen muss, zusammen mit Rafe und William in der alten Bibliothek. Wenn es um die Abscheulichen geht, ist Wissen Munition und wir sind bedauernswert schlecht dran mit beidem.«

Er verneigte sich knapp vor Giles und verlie? beinahe fluchtartig den Hangar.

»Und du hast auch Arbeit vor dir«, sagte Jacob der Geist und warf mir einen ominosen dusteren Blick zu. »Harry, dieser schlechte Abklatsch eines Menschen, und der nutzlose Haufen von Kroten und Jasagern, die er gegen deinen Inneren Zirkel ausgetauscht hat, entscheiden gerade wichtige Dinge im Sanktum und machen ein richtiges Schlamassel daraus. Du musst dabei sein, Junge, bevor Harry diese Familie noch weiter reinreitet.«

»Du scheinst dich wieder gefangen zu haben«, sagte ich. »Irgendwie konzentrierter. Sowohl im Korper als auch im Geist.«

Das Gespenst zuckte schnell mit den Achseln und blaue Blaschen von Ektoplasma schwebten von seinen Schultern in die Hohe. »Mein lebendes Gegenstuck um mich zu haben, hat mir sicher geholfen, mich daran zu erinnern, was ich war. Es geht doch nichts uber eine massive Notlage und den beinahe sicheren Untergang der ganzen verdammten Welt, um sich klasse zu konzentrieren. Auf der anderen Seite - meine Erinnerungen an diese gemeinsame Zeit sind immer noch beinahe nichtexistent. Ich denke, ich habe mir das freiwillig angetan. Vielleicht, damit ich meinem lebenden Selbst nicht sagen muss, wie es stirbt.«

»Glaubst du immer noch, dass es hier in dieser Zeit, sterben muss, um uns zu helfen?«

»Oh ja. Ein glorreicher Tod … aber immer noch kein Frieden fur die Hinterhaltigen. Er wird sterben und zu mir werden, und ich - ich werde Jahrhunderte lang auf diesen Ort und diesen Zeitpunkt warten. Und alles, was ich sagen kann, ist, dass es besser einen verdammt guten Grund dafur geben sollte.«

»Du wei?t also immer noch nicht, warum du hier bist?«, fragte Molly.

Jacob schenkte ihr sein typisch fieses Lacheln. »Zur Holle, nein. Wer wei? das schon?«

»Du bist kein Hologramm, nicht wahr?«, fragte Giles.

»Dazu wurde ich mich nie herablassen«, antwortete Jacob. »Ich bin zu hundert Prozent aus Ektoplasma und stolz darauf. Ich kann an guten Tagen durch Wande gehen, auch wenn ich das meist nicht tue, weil es so unangenehm ist. Was ist los, Krieger, gibt's keine Geister in der Zukunft?«

»Nein«, sagte Giles. »Wir sind zivilisiert.«

»Lasst uns mal ins Sanktum gehen«, unterbrach ich. »Und wenn es nur aus dem Grund ist, dass mir dieses Gesprach Kopfschmerzen bereitet. Molly, Giles, bleibt dicht bei mir und bringt keinen um, bis ihr glaubt, es ist unbedingt notig. Jacob, kommst du?«

»Das wurde ich nicht mal fur's Jenseits verpassen wollen«, sagte der alte Geist und grinste unangenehm.

Ich benutzte Merlins Spiegel, um uns in den Korridor direkt vor dem Sanktum zu transportieren. Es schien, dass nicht einmal ein Spiegel, der von Merlin erschaffen worden war, durch Seltsams andersdimensionale Barrieren kam. Also traten wir durch den vergro?erten Spiegel in den Korridor und fanden uns auf der Stelle einem Dutzend Mannern gegenuber, die die Turen bewachten. Es waren alles gro?e, muskulose Typen, die genauso gut auch das tatowierte Wort Vorstadtschlager auf ihren niedrigen Stirnen hatten tragen konnen. Ein paar davon gibt es immer, in jeder Familie. Ich gebe schlechter Hygieneerziehung die Schuld daran. Die Wachen traten uns schnell in den Weg und hatten ihre bedrohlichsten Mienen aufgesetzt. Einer lie? uns gegenuber sogar seine Muskeln spielen.

»Eintritt verboten«, sagte einer der Schlager kalt. »Der Patriarch darf nicht gestort werden.«

»Ein Jammer«, sagte ich. »Ich will ihn namlich storen. Du erkennst mich nicht, oder?«

»Nein«, sagte der Schlager kurz.

»So schnell bist du vergessen«, murmelte Molly.

»Ist mir aber auch egal«, sagte er. »Spielt keine Rolle, wer ihr seid. Eintritt verboten, ohne Ausnahme. Und jetzt verpisst euch, oder wir tun euch weh.«

»Keiner droht mehr ordentlich«, beschwerte sich Molly. »Man kann einfach nicht mehr erwarten, dass sich jemand die Muhe macht, ein anstandiger Spie?geselle zu sein.«

»Ich habe fur sowas wirklich nicht die Geduld«, sagte ich. »Jacob, glaubst du, du konntest …«

Der Geist warf sein grinsendes altes Gesicht nach vorn, mit gluhenden Augen und all die Schlager gingen unwillkurlich einen Schritt zuruck. Jacob verwandelte sich in sein schreckliches Selbst und plotzlich war der

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