Gruppe vier versammelt sich am Kai bei den Booten der Fischer.
Die funfte Gruppe versammelt sich auf der Mole.
Gleichzeitig gehen die hundert Makkabaer, die als britische Soldaten verkleidet sind und sich infolgedessen freier bewegen konnen, in Stellung. Sie steigen auf die Dacher der Hauser, und zwar so, da? sie jeden moglichen Weg, der in das Gefangnis hinein- oder aus dem Gefangnis herausfuhrt, uberblicken und mit ihren Schu?waffen bestreichen konnen.
Die letzte Gruppe der Makkabaer geht au?erhalb der Stadt in Stellung. Die Angehorigen dieser Gruppe sind nicht getarnt. Sie verlegen Landminen und postieren sich auf den Stra?en mit Maschinengewehren, um englische Truppen aufzuhalten, die versuchen sollten, als Ersatz nach Akko hereinzukommen.
Zwolf Uhr funfundvierzig. Noch funfzehn Minuten bis zum Zeitpunkt X.
Die Makkabaer in britischer Uniform, die die Zugange zum Gefangnis zu kontrollieren haben, befinden sich in ihren Feuerstellungen. Die Gruppen, die au?erhalb von Akko die Zufahrtsstra?en blockieren, sind gleichfalls in Stellung gegangen.
Der entscheidende Sto?trupp, zweihundertundfunfzig Mann als Araber verkleidet, setzt sich von den verschiedenen Treffpunkten aus in kleinen Gruppen in Bewegung und vereint sich an der Stelle, wo der Angriff stattfinden soll.
Ben Mosche und Nachum ben Ami sind als erste zur Stelle. Sie sehen, wie ihre Leute herankommen und sich sammeln. Sie blicken zu den Dachern der Hauser hinauf und stellen fest, da? ihre Soldaten in Stellung gegangen sind. Sie sehen zu dem Gefangnis hin, wo einer der vier Helfershelfer das verabredete Zeichen gibt, da? alles bereit ist.
Ari ben Kanaan druckt seine Zigarette aus und geht zu der Stelle, wo der Angriff stattfinden soll. Der Fahrer kommt mit dem Wagen langsam hinter ihm her.
Der Punkt des Angriffs ist Haman El Basha, ein hundertzwanzig Jahre altes turkisches Bad. Diese Badeanstalt, erbaut von El Yazzar, liegt unmittelbar an der Sudwand des Gefangnisses. Auf der Ruckseite der Badeanstalt befindet sich ein Hof, in dem man Sonnenbader nehmen kann. Von diesem Hof aus fuhrt eine Treppe zum Dach der Badeanstalt und unmittelbar an die Mauer des Gefangnisses.
Die Makkabaer hatten festgestellt, da? die Englander von ihren verschiedenen Wachpositionen innerhalb des Gefangnisses jeden moglichen Zugang zu dem Gefangnis sehen und jede verdachtige Bewegung entdecken konnten. Die einzige Ausnahme war die Badeanstalt und die Sudmauer. Hier sollte der Angriff erfolgen.
Ein Uhr. Der Zeitpunkt X ist da.
Ben Mosche, Ben Kanaan und Ben Ami holen tief Luft und geben das Zeichen. Der Angriff auf das Gefangnis beginnt.
Ari ben Kanaan fuhrt die Angriffsspitze, eine Gruppe von funfzig Mann. Sie betreten die Badeanstalt und gehen sofort, ohne sich aufzuhalten, zu dem hinter dem Gebaude gelegenen Hof. Die Manner dieser Gruppe haben den Sprengstoff, die Sprengkopfe und die Zundkabel bei sich.
Die Araber, die im Dampf sitzen und schwitzen, sehen vollig verblufft die Spitzengruppe vorbeikommen. Sie werden von panischer Angst ergriffen. Im nachsten Augenblick ist das Bad ein wirres Durcheinander nackter, nasser Araber, die schreiend davonzulaufen versuchen. Eine zweite Gruppe kommt herein, drangt die Badegaste in einem der Raume zusammen und sperrt sie ein, damit sie nicht nach drau?en laufen und Alarm schlagen konnen. Drau?en vor dem Bad bekommt Ben Mosche die Meldung, da? Ari mit seiner Gruppe den Hof erreicht und da? die zweite Gruppe alle Araber eingesperrt habe.
Aris Leute sturmen die Stufen der Treppe hinauf, die vom Hof aus zum Dach hinauffuhrt, uberqueren das Dach und bringen an der sudlichen Mauer des Gefangnisses ihre Sprengladungen an. Dann ziehen sie sich in sichere Deckung zuruck und legen sich im Hof flach auf die Erde.
Ein Uhr funfzehn.
Eine ohrenbetaubende Explosion la?t Akko erzittern. Ein Hagel von Steinen fliegt durch die Luft. Es dauert volle zwei Minuten, bis sich der Rauch verzieht und eine riesige Offnung in der Gefangnismauer erkennen la?t.
Im Innern des Gefangnisses machen sich die vier Verschworenen, als die Detonation erfolgt, an die Ausfuhrung ihrer Sonderauftrage. Der erste vernichtet mit einer Handgranate den Klappenschrank und unterbricht die telefonische Verbindung. Der zweite vernichtet, gleichfalls mit einer Handgranate, die Hauptsicherung, so da? es im ganzen Gefangniskomplex keinen Strom mehr gibt und die elektrische Alarmanlage au?er Funktion gesetzt ist. Der dritte schnappt sich den Schlie?er, und der vierte rennt zu der Bresche in der Mauer, um den hereinstromenden Makkabaern den Weg zu zeigen.
Aris Manner sturmen in das Gefangnis. Die Halfte seiner Gruppe begibt sich zunachst zur Waffenkammer. Wenige Augenblicke spater sind sie alle bis an die Zahne bewaffnet.
Die andere Halfte der Spitzengruppe riegelt die Unterkunfte der Wachmannschaften ab, um zu verhindern, da? diese Manner den Posten zu Hilfe kommen, die im Gefangnis Wache halten.
Von drau?en schickt Ben Mosche im Abstand von jeweils einer Minute weitere Gruppen von zehn oder auch zwanzig Mann in das Gefangnis hinein. Jede dieser Gruppen hat einen ganz bestimmten Auftrag und wei? genau, an welcher Stelle sie zuzuschlagen hat. Die Makkabaer sturmen durch die Gange und die Korridore des altertumlichen Gebaudes, schalten mit Feuersto?en ihrer Maschinenpistolen die englischen Wachtposten aus und sprengen sich mit Handgranaten den Weg frei. Sie verteilen sich durch den ganzen Gebaudekomplex, schnappen sich die englischen Posten und haben knappe sechs Minuten nach der Sprengung der Mauer das Innere des Gefangnisses in ihrer Hand.
Drau?en vor der Stadt gingen die Manner, die die Aufgabe hatten, das Gelingen des Unternehmens im Innern des Gefangnisses zu sichern, in Stellung und warteten auf einen Gegenangriff der Englander. Die Soldaten und die Polizisten in Zivil, die sich bereits in Akko befanden, wurden durch die Makkabaer in Schach gehalten, die von ihren Feuerstellungen aus samtliche Wege kontrollierten, die zum Gefangnis fuhrten.
Als sich alle zweihundertfunfzig Makkabaer im Innern des Gefangnisses befanden, machten sie sich daran, die Turen der Zellen zu offnen und die Gefangenen zu befreien. Die befreiten Haftlinge, Araber wie Juden, wurden zu der in die Mauer gesprengten Offnung gefuhrt, und alsbald liefen sie in alle moglichen Richtungen durch die Stra?en und Gassen von Akko davon.
Ari begab sich mit funf Mann und dem gefangenen Schlie?er zu dem Teil des Gefangnisses, wo die Zellen der zum Tode Verurteilten und der Hinrichtungsraum lagen. Als der Schlie?er die au?ere Tur aufschlie?en wollte, eroffneten die vier Posten, die Tag und Nacht vor den Zellen der beiden Verurteilten Wache hielten, das Feuer auf die eiserne Tur. Ari gab seinen Begleitern ein Zeichen, sich ein Stuck zuruckzuziehen, befestigte eine Haftmine an der Tur, sprang zuruck und ging in Deckung. Die Mine detonierte, und die Tur wurde aus den Angeln gerissen. Ari sprang vor, warf eine Handgranate durch die Turoffnung, und die englischen Posten fluchteten in den Hinrichtungsraum.
Ari und seine Leute setzten rasch nach, uberwaltigten die Posten und offneten die Turen der Zellen. Akiba und Dov Landau wurden eilig uber das Dach der Badeanstalt aus dem Gefangnis und durch das Bad nach drau?en gebracht.
Dov Landau wurde auf einen Lastwagen geschoben, auf dem sich bereits eine Gruppe von rund zwanzig Makkabaern befand. Ben Mosche gab dem Fahrer das Zeichen zur Abfahrt, und der Lastwagen fuhr eilig in Richtung Nahariya davon. Zwei Minuten spater kam der englische Dienstwagen heran, Ari stieg mit Akiba hinten ein, und der Wagen entfernte sich in eine andere Richtung.
Ben Mosche gab den Makkabaern mit einer Pfeife das Signal zum Ruckzug. Seit der Sprengung der Mauer waren einundzwanzig Minuten vergangen.
Der Lastwagen, auf dem sich Dov Landau befand, fuhr in raschem Tempo die Stra?e an der Kuste entlang. Die Englander, die das Fahrzeug entdeckt hatten, nahmen mit einer motorisierten Truppe, die die Anzahl der Makkabaer um das Zehnfache uberstieg, die Verfolgung auf. Der Lastwagen erreichte die judische Stadt Nahariya und hielt. Nachum ben Ami floh mit Dov weiter zu dem Kibbuz Hamischmar an der libanesischen Grenze, wahrend der Rest der Gruppe als Nachhut in Stellung ging, um die Verfolger aufzuhalten. Diese siebzehn Makkabaer, Manner und Frauen, schafften es, die Englander lange genug aufzuhalten, um Nachum ben Ami die Moglichkeit zu geben, Dov in Sicherheit zu bringen; doch alle siebzehn fanden dabei den Tod.
Akiba und Ari sa?en hinten in dem englischen Dienstwagen. Vorn sa? der Fahrer und ein weiterer Makkabaer. Sie entfernten sich von Akko auf einer Stra?e, die ins Innere und zu dem Kibbuz Kfar Masaryk fuhrte. Beim Napoleonshugel winkte einer der Makkabaer, die hier die Stra?e blockierten, ihren Wagen an die Seite und sagte ihnen, da? sie hier nicht weiterfahren konnten, weil die Stra?e vermint sei. Diese Gruppe hielt zwei britische