Als dort bei den Heunen: Wer weiß, wie es da steht? Verbleibt bei uns, Herr König, das ist was Rumolt euch rät.” (1514) “Wir wollen nun nicht bleiben,” sprach da Gernot, “Da uns meine Schwester so Freundliches entbot Und Etzel der reiche, was sollten wir nicht gehn? Die nicht mit uns wollen, die mögen daheim bestehn.” (1515) Zur Antwort sprach da Hagen: “Lasst euch zum Verdruss Meine Rede nicht gereichen: Was auch geschehn muss, Das rat ich euch in Treuen, wenn ihr euch gern bewahrt, Dass ihr nur wohl gerüstet zu dem Heunenlande fahrt. (1516) “Wenn ihrs euch unterwindet, so entbietet euern Bann, Die Besten, die ihr findet und die euch untertan; Daraus will ich erwählen tausend Ritter gut: So mag euch nicht gefährden der argen Kriemhilde Mut.” (1517) “Dem Rate will ich folgen,” sprach der König gleich. Da sandt er seine Boten umher in seinem Reich; Bald brachte man der Helden dreitausend oder mehr; Sie dachten nicht zu finden so großes Leid und Beschwer. (1518) Sie ritten wohl gemutet in König Gunthers Land: Da gab man ihnen allen Ross und auch Gewand, Die da räumen sollten der Burgonden Land. Der König reiselustig manchen werten Ritter fand. (1519) Da ließ von Tronje Hagen Dankwart den Bruder sein Achtzig ihrer Recken führen an den Rhein. Sie kamen stolz gezogen, Harnisch und Gewand Brachten die Schnellen König Gunthern in das Land. (1520) Da kam der kühne Volker, der edle Fiedelmann, Mit dreißig seiner Degen zu der Fahrt heran; Ihr Gewand war herrlich, ein König mocht es tragen: Er wollte zu den Heunen, das ließ der König Gunthern sagen. (1521) Wer Volker sei gewesen, das sei euch kund getan: Es war ein edler Herre, ihm waren untertan Viel der guten Recken in Burgondenland; Weil er fiedeln konnte war er der Spielmann genannt. (1522) Hagen wählte tausend, die waren ihm bekannt; Was sie in starken Stürmen gefrommt mit ihrer Hand Und sonst begangen hatten, das hatt er oft gesehn: Es konnte niemand anders als ihnen Ehre zugestehn. (1523) Die Boten Kriemhildens der Aufenthalt verdross. Die Furcht vor ihrem Herren war gewaltig groß: Sie hielten alle Tage um den Urlaub an; Den missgönnt' ihnen Hagen: Das war aus Arglist getan. (1524) Er sprach zu seinem Herren: “Wir wollen uns bewahren, Dass wir sie reiten lassen bevor wir selber fahren Sieben Tage später in König Etzels Land: Trägt man uns argen Willen, so wird es besser abgewandt. (1525) So mag sich auch Kriemhilde bereiten nicht dazu, Dass uns nach ihrem Rate jemand Schaden tu; Will sie es doch versuchen, so kommt sie übel an: Wir führen zu den Heunen so manchen auserwählten Mann.” (1526) Die Sättel und die Schilde und all ihr Rüstgewand, Das sie führen wollten in König Etzels Land, War nun wohlbereitet für manchen kühnen Mann. Die Boten Kriemhildens lud man zu Gunthern heran. (1527) Als die Boten kamen, sprach Degen Gernot: “Der König will leisten was Etzel uns entbot. Wir wollen gerne kommen zu seiner Lustbarkeit Und unsre Schwester sehen: Dass ihr des außer Zweifel seid.” (1528) Da sprach König Gunther: “Wisst ihr uns zu sagen Wann das Fest beginne? Oder zu welchen Tagen Wir erwartet werden?” Da sprach Schwemmelein: “Zur nächsten Sonnenwende, da soll es in Wahrheit sein.” (1529) Der König erlaubte, das war noch nicht geschehn, Wenn sie Frau Brunhilden wünschten noch zu sehn,
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