Ich will das Kampfspiel mehren,” sprach Hagen dagegen, “Lasst die Frauen sehen und alle diese Degen Wie wir reiten können; das ist wohlgetan: Man gibt doch wenig Lobes den Recken hier in Gunthers Bann.” (1942) Volker der Schnelle ritt wieder in den Streit. Da schuf er mancher Fraue großes Herzeleid: Er stach dem reichen Heunen der Speer durch den Leib: Das sah man bald beweinen manche Maid und manches Weib. (1943) Da kam in großer Eile Hagen mit seinem Bann: Mit sechzig seiner Degen zu reiten hub er an Zu dem Fiedelspieler hin wo das Spiel geschah; Etzel mit Kriemhilden das alles wohl übersah. (1944) Da ließen die drei Könige den kühnen Fiedler gut Unter seinen Feinden nicht länger ohne Hut. Da ward von tausend Helden mit großer Kunst geritten; Sie taten was sie lüstete mit gar hochfährtgen Sitten. (1945) Als der reiche Heune zu Tode war geschlagen, Vernahm man seiner Freunde Wehruf und Klagen. Da fragte das Gesinde: “Wer hat das getan?” Man sprach: “Das tat der Fiedler, Volker der kühne Spielmann.” (1946) Nach Schwertern und nach Schilden riefen gleich zur Hand Des Markgrafen Freunde von der Heunen Land. Zu Tode schlagen wollten sie da den Fiedelmann; Der Wirt von seinem Fenster daher zu eilen begann. (1947) Da hob sich von den Heunen Lärm und lauter Schall. Abstiegen mit dem Volke die Könge vor dem Saal; Zurück die Rosse stießen die in Gunthers Bann. Da kam der König Etzel den Streit zu schlichten heran. (1948) Einem Vetter dieses Heunen, den er bei ihm fand, Eine scharfe Waffe riss er dem aus der Hand Und schlug sie all zurücke; er war in großem Zorn: “Wie hätt ich meine Dienste an diesen Helden verlorn, (1949) Wenn mir erschlagen wäre dieser Fiedelmann,” Sprach der König Etzel, “ihr hättet missgetan. Als er erstach den Heunen, sein Reiten wohl ich sah, Dass es durch ein Straucheln ohne seine Schuld geschah. (1950) Ihr sollt meine Gäste mit Frieden lassen ziehn.” So ward er ihr Geleite. Die Rosse zog man hin Zu den Herbergen; sie hatten manchen Knecht, Der den Degen fleißiglich zu allen Diensten ward gerecht. (1951) Der Wirt mit seinen Freunden ging zum Saal zurück; Da regte sich kein Zürnen mehr von seinem Blick. Man richtete die Tische, das Wasser man auch trug: Da hatten die vom Rheine der starken Feinde genug. (1952) * Unlieb war es Etzeln, doch folgte manche Schar Den Fürsten, die mit Waffen wohl versehen war, Im Unmut auf die Gäste, als man zu Tische ging, Den Freund bedacht zu rächen, wenn es günstge Zeit verhing. (1953) * “Dass ihr in Waffen lieber zu Tische geht als bloß,” Sprach der Wirt des Landes, “die Unart ist zu groß: “Wer aber an den Gästen den kleinsten Frevel wagt, Es kostet ihm das Leben: Das sei euch Heunen gesagt.” (1954) Bevor sie niedersaßen, die Herrn, das währte lang, Weil zu sehr mit Sorgen Frau Kriemhilde rang. Sie sprach: “Fürst von Berne, heute muss ich flehn Bei dir um rat und Hilfe; meine Sachen ängstlich stehn.” (1955) Zur Antwort gab ihr Hildebrand, ein Recke lobeswert: “Wer schlägt die Nibelungen, dem lieh ich nicht mein Schwert: Um aller Schätze willen; es wird ihm wahrlich leid: Sie sind noch unbezwungen, die schnellen Ritter allbereit.” (1956) * “Ich rede nur von Hagen; der hat mir leid getan: Er erschlug Siegfrieden, meinen lieben Mann. Wer den von ihnen schiede, dem wär mein Gold bereit; Entgält es anders jemand, das wär mir inniglich leid.” (1957) * Da sprach Meister Hildebrand: “Wie möchte das geschehn,
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