also mu? es im Marz 1949 gewesen sein, vor etwas mehr als funf Jahren.“
„Gut. Herrlich. Vielen Dank Maeta.“
„Also sind
Doch Bob und der Jager waren sicher, es besser zu wissen.
7
Scherz
„Bob, hast du ein wenig Zeit, um mir zu helfen?“
Der Jager und sein Gastgeber wandten sich uberrascht um. Sie standen noch immer um den Tisch, auf dem die Generatorabdeckung lag, hatten jedoch mehrere Minuten lang geschwiegen. Jeder war mit seinen eigenen Gedanken beschaftigt gewesen, die sie teilweise sehr weit von Ell fortgefuhrt hatten.
Maetas Frage war jedoch keine Unterbrechung gewesen, da weder Bob noch der Jager auf eine Idee gesto?en waren, deren Verfolgung sich lohnen mochte.
„Ich denke schon“, sagte Bob. „Um was geht es?“
„Die Bucher, die du mitgebracht hast, sind heute morgen hergeschafft worden, und wir mussen sie katalogisieren und in die Regale ordnen. Konntest du dabei nicht helfen? Ich konnte es auch allein schaffen, aber fur dich ware es so viel einfacher.
Du hast sie doch alle gelesen, nehme ich an.“
„Zum gro?ten Teil.“ Bob grinste. „Na schon, warum nicht? Jenny, willst du hier bleiben und uns helfen?“
„Nein, danke. Ich kenne mich mit Collegebuchern nicht aus — auf jeden Fall nicht genug, um eine wirkliche Hilfe zu sein. Ich werde zu Mr. Tavake gehen und ihm die Frage stellen, zu der wir gestern nicht gekommen sind.“
„Gute Idee.“ Bob horte keine Zwischentone, als sie sein Angebot zu bleiben ablehnte. „Bist du spater zu Hause? Ich denke, es wird Zeit, da? wir einiges mit deinem Vater besprechen. Die nachste Phase unseres Jobs konnte recht schwierig werden, auch wenn Tavake uns helfen kann.“ Jenny zogerte ein paar Sekunden; der Jager vermutete, da? sie andere Plane gemacht hatte und ihre Wichti gkeit abwog. Bob machte sich keinerlei Gedanken uber die Pause.
„Okay“, sagte sie schlie?lich. „Wann wirst du kommen? So in zwei Stunden, Maeta?“
„Die ganze Arbeit wird mehrere Tage dauern, aber in zwei Stunden ware schon mal ein Anfang gemacht“, antwortete das andere Madchen. „Wenn die Sache, uber die ihr sprecht, fur euch wichtig ist, kann mein Job warten — oder ich kann auch alles allein erledigen, wenn auch sicher nicht so prazise.“
„Wir hangen bei unserer Sache ohnehin fest“, erklarte Bob. Selbst der Jager spurte, da? Bob und Maeta lediglich hoflich waren. Bei Jenny war er sich da nicht so sicher. Wie vorauszusehen, blieb Bob in der Bibliothek und Jenny ging.
Maeta fuhrte ihn in einen der Kellerraume. Die Bucherkisten waren neben einem gro?en, stabilen Tisch abgestellt worden. Obwohl der Keller kaum von Kunden besucht wurde, waren seine Wande mit Regalen bedeckt, die zum Teil mit Buchern gefullt waren. Auf dem Tisch befanden sich Klebebandrollen, Scheren und anderes Material, wie es in Bibliotheken ublich ist. In einer Ecke des Raums stand ein breiter, bequemer Sessel, neben ihm ein kleiner Tisch. Maeta folgte Bobs Blick und lachelte.
„Als die Bibliothek erbaut wurde, war dieser Raum als Mr. Thorvaldsens privater Leseraum vorgesehen worden, aber er ist in dem Sessel so oft eingeschlafen, da? er beschlo?, wie fruher seine Privatbibliothek im Laborgebaude zu benutzen.
Daraufhin haben wir diesen Raum zum Sortieren und Katalogisieren neuer Bucher umfunktioniert.
Wie viele Bucher hast du mitgebracht?“
„Das kann ich nicht genau sagen. Es sind nicht alles Bande, die ich unmittelbar fur mein Studium gebraucht habe. Man hat mir gesagt, ich konnte auch andere Bucher kaufen, die als zusatzliche Lekture empfohlen wurden. Deshalb kann ich auch nicht behaupten, da? ich jede einzelne Seite davon gelesen habe. Ich denke, das Einfachste ware, das ganze Zeug auf den Tisch zu stapeln und zunachst nach Sachgebieten zu ordnen, falls Bibliothekare nicht eine bessere Methode haben sollten.“
Maeta warf ihm einen kurzen Blick zu, machte jedoch keinerlei Kommentar zu seiner letzten Bemerkung, und sie begannen, die Bucher auf den Tisch zu stapeln, wie er es vorgeschlagen hatte.
Das Madchen arbeitete schnell und kompetent und nutzte Bobs Kenntnisse der Materie gut. Sie verlor kein Wort uber die Bemerkungen, die Bob und Jenny ausgetauscht hatten, als sie das korallenbewachsene Metallstuck betrachtet hatten, doch der Jager war sicher, da? sie sich Gedanken daruber machte. Das Madchen war offensichtlich viel zu intelligent, um nicht neugierig zu sein. Immer mehr mu?te der Alien uber sie nachdenken, nicht nur wegen ihrer Intelligenz, sondern auch uber ihre Sicherheit in und auf dem Wasser, von der am gestrigen Abend gesprochen worden war. Sie konnte ihnen sehr nutzlich sein, wenn Bobs Widerstand noch einmal gebrochen werden ko nnte.
Doch mit jedem Helfer, den sie notgedrungen einweihen mu?ten, verhartete sich seine Abneigung, noch mehr Menschen hinzuzuziehen. Vielleicht war es notwendig, ihn zu seinem eigenen Besten an die Kandare zu nehmen. Jenny wurde im Prinzip dazu bereit sein; aber da ergab sich die Schwierigkeit, mit ihr sprechen zu konnen. Der Jager dachte lange und grundlich nach und betrachtete die Zeit, die sie in der Bibliothek verbrachten, nicht als vergeudet.
Den gro?ten Teil der zwei Stunden sagte Maeta nicht ein Wort, das nicht in direktem Zusamme nhang mit ihrer Arbeit stand, doch kurz vor Schlu? wechselte sie kurz das Thema.
„Bob, hast du irgend etwas zu Jenny gesagt, das sie so auslegen konnte, da? du dich uber sie lustig machst oder sie nicht ganz fur voll nimmst, weil sie kein College besucht hat?“
„Nicht, da? ich wu?te. Auf jeden Fall lag das nicht in meiner Absicht.“ Bob war ehrlich uberrascht. „Warum fragst du denn?“
„Ich wei?, da? sie Komplexe hat, weil sie von keinem College angenommen wurde, und irgend etwas, das sie sagte, bevor sie ging, la?t mich vermuten, da? du vielleicht Salz in die Wunde gestreut hast.“
„Warum sollte ich? Ich habe nicht einmal gewu?t, da? sie sich bei einem College beworben hat. Aber warum sollte sie deshalb Komplexe haben? Eine ganze Reihe von jungen Leuten war nicht auf einem College — du, zum Beispiel, und du bist ein paar Jahre alter als sie, und dir scheint es nichts auszumachen. Shorty hat kein College besucht, und der hat deswegen ganz gewi? keine Komplexe.“
„Shorty? Ach, du meinst den Malmstrom-Jungen.“ Die Wortwahl war interessant, da Malmstrom etwa drei Jahre alter war als Maeta.
„Ich wei? nicht viel von ihm. Ich jedenfalls habe mich nicht um einen Studienplatz in irgendeinem College beworben und konnte deshalb auch nicht abgelehnt werden. Ich bin hier restlos glucklich.
Ich lerne gerne etwas Neues, und in dieser Bibliothek habe ich ein Leben lang zu tun, um all das zu lesen, was uns zur Verfugung steht. Es gibt au?erhalb dieser Insel nichts, was mich von hier forttreiben konnte. Aber Jenny ist da anders, also sei bitte vorsichtig bei allem, was du zu ihr sagst.“
„In Ordnung. Danke, da? du mich darauf hingewiesen hast.“
Bob nahm Maetas Hinweis so, wie sie ihn geau?ert hatte, doch der Jager hatte das Gefuhl, da? etwas anderes dahintersteckte. Er versuchte, mehrere sich bietende Moglichkeiten gegeneinander abzuwagen, als sie wieder nach oben gingen. Vielleicht hatte Maeta wirklich das Gefuhl, das andere Madchen beschutzen zu mussen; Jenny war junger als sie, wenn auch nur um ein oder zwei Jahre. Andererseits mochte sie sich Gedanken um Bobs Neigung machen, ein wenig zu stolz auf seinen neuerworbenen akademischen Grad zu sein, eine Neigung, die dem Jager durchaus bewu?t war. Er sah jedoch keinen Grund dafur, da? Maeta sich fur Bob besonders interessieren sollte — oder vielmehr, er sah schon einen Grund, hielt ihn jedoch nach einer so kurzen Bekanntschaft fur unwahrscheinlich. Er hatte gehort, da? die weibliche Form der menschlichen Spezies allgemein dazu neigte, jeden greifbaren Mann umzuformen, oder es zumindest zu versuchen, doch da diese Behauptung stets von Ma nnern aufgestellt worden war, hatte er ihr wenig Wert beigemessen. Er hatte es aus biologischen Grunden fur unwahrscheinlich gehalten, da? es entscheidende psychologische Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern der Menschen geben konnte, mit Ausnahme der kulturell gewachsenen.