auf mich, da? sie an meinem zweifeln.“

„Das ware falsch. Sie sind der einzige Arzt auf Ell. Wenn die Leute das Vertrauen in Sie verlieren…“

„Ich kann jedes Wort, das ich sage, beweisen.“

„Das konnte ich auch“, erwiderte Bob, „wenn jemand auf mich horen wurde. Aber man kann nicht mit Leuten reden, die nur den Kopf schutteln und weitergehen.“

„Ist dir das schon einmal passiert?“

„Nein. Ich wei? aber, wie ich selbst reagieren wurde. Seien Sie doch ehrlich, Doc, und erinnern Sie sich an den Tag, als ich zum erstenmal vom Jager erzahlt habe; was hatten Sie getan, wenn Sie es nicht fur Ihre arztliche Pflicht gehalten hatten, mich aufzumuntern?“ Jetzt schwieg Seevers.

„Okay“, sagte er schlie?lich. „Aber es gibt auch Menschen, die mich aufmuntern wurden.“

„Ihre Frau naturlich“, gab Bob zu. „Aber wer noch?“

„Sie reicht mir furs erste. Au?erdem wurde ich es riskieren, mit dem Teroa-Madchen zu sprechen, das sich ohnehin schon Gedanken uber dich macht. Sie ist sehr kompetent auf und in dem Wasser. Ich bin sicher, sie konnte einen gro?en Teil des in Frage kommenden Seegebietes absuchen, schon bevor die Tauchausrustung eintrifft.“

Der Jager hatte sich uber diesen Punkt ebenfalls einige Gedanken gemacht und bekraftigte Seevers Ansicht, doch Bob stand nach wie vor unter dem Druck einer siebenjahrigen Konditionierung. Er hatte sich zwar nicht dazu bringen konnen, Seevers Bitte, seine Frau einweihen zu durfen, abzuschlagen, und Jenny hatte er, aus Grunden, die ihm noch immer nicht ganz klar waren, sogar selbst alles berichtet, aber das war im Moment die Grenze; weiter wollte er auf keinen Fall gehen. Er formulierte es zwar nicht so, doch sowohl der Arzt als auch der Symbiont erkannten die Situation. Sie gaben furs erste auf, und man wandte sich wieder dem Problem zu, wie Bob die normalen Arbeitstage hinter sich bringen konnte, ohne da? jemand etwas von seinen gesundheitlichen Problemen merkte.

Und das war Seevers Job.

„Ich habe noch immer kein Argument gefunden, das dich ganz von der Arbeit befreit und dich andererseits stundenlang tauchen lassen wurde“, sagte der Arzt langsam. „Mit Ausnahme des einen, das du ablehnst. Aber vielleicht gelingt es mir, dich von schwerer korperlicher Arbeit freizustellen. Die Blutuntersuchung hat genugend seltsame Abweichungen ergeben, um eine eindrucksvolle Monographie daruber schreiben zu konnen. Mit deinem Kalzium stimmt etwas nicht. Der Jager achtet auch nicht richtig auf deinen Zuckerspiegel. Ich glaube, ohne ihn wurdest du an einem Nadelstich verbluten, und Adrenalin scheinst du uberhaupt nicht zu haben. Er mu? dir anscheinend etwas geben oder etwas tun, um das auszugleichen, denn sonst warst du langst tot, aber es ist kein Adrenalin. Ich kann also wahrheitsgema? berichten, da? der Test recht eigenartige Ergebnisse gebracht hat, aber…“ Seevers Stimme erstarb.

„Aber PFI konnte darin einen Grund sehen, mich nach Tahiti zu schicken, oder sogar nach Japan oder in die Staaten, um grundlichere Untersuchungen durchfuhren zu lassen, nicht wahr?“

„Richtig.“

„Konnten Sie ihnen nicht nur einen Teil davon berichten? Da? die Blutuntersuchungen einige Anomalitaten ergeben hatten, die weitere Tests erforderlich machten, und da? man mir einen Schreibtischjob oder so was geben soll, damit ich immer fur Sie erreichbar bin? Wenn ich keine schwere korperliche Arbeit machen mu?, kommt es vielleicht gar nicht mehr zu diesen Erschopfungszustanden; oder zumindest konnte ich sie tarnen, und auch die Gelenkschmerzen.“

„Das ist alles, was wir im Moment tun konnen“, stimmte Seever ihm zu. „Ich werde meinen Bericht in diesem Sinn abfassen, und du meldest dich morgen zur Arbeit und wirst sehen, was passiert. Auf jeden Fall ist es einen Versuch wert. Was die andere Sache betrifft, so sehe ich keine Moglichkeit, etwas zu unternehmen, bevor die Tauchausrustungen eintreffen, da du es ablehnst, Maeta mit hinzuzuziehen.“

„Da bin ich anderer Meinung.“ Jenny meldete sich zum erstenmal zu Wort, seit sich das Gesprach um das medizinische Problem gedreht hatte. Beide Manner blickten sie fragend an, und ihr Vater wollte wissen, was sie damit sagen wollte.

„Meinst du, wir konnten etwas tun, damit die Ausrustung eher hier eintrifft? Oder wei?t du, da? es auf der Insel schon so etwas gibt?“

„Weder — noch. Ich glaube, ich habe eine Idee, wie wir etwas tun konnen, bevor die Tauchausrustung hier eintrifft.

Aber ich bin noch nicht ganz sicher und will noch etwas daruber nachdenken. Bob, wenn du morgen nach der Arbeit herkommst — du mu?t ohnehin zu Dad, damit er sieht, wie es dir geht —, habe ich mir vielleicht etwas uberlegt, womit wir eine Weile auch ohne die Tauchausrustungen weitermachen konnen.“

„Warum kannst du es uns nicht gleich sagen?“

fragte Bob. „Wir konnten so einen Tag gewinnen!“

„Weil ich die Sache noch nicht genau durchdacht habe und keine Lust habe, mich lacherlich zu machen.“ Bob blickte ihren Vater an, der aber nur die Schultern zuckte.

„Ich denke, wir konnen die Tagung abschlie?en“, sagte er. „Bob, geh jetzt nach Hause und versuche, moglichst viel zu schlafen. Jager, dir kann ich nichts weiter sagen. Jenny, setze deinen Denkapparat in Schwung, und wenn ich dir irgendwie helfen kann, ohne mich in dein Geheimnis zu drangen, sage mir Bescheid. Noch etwas, Bob: Komm bei mir vorbei, bevor du zur Arbeit gehst und hole dir meinen Bericht ab. Ich werde mein Bestes tun, aber erwarte nicht zu viel. Der alte Toke neigt zu der Ansicht, da? man den Graduierten so bald wie moglich klarmachen sollte, da? sie nicht unersetzlich sind, und nicht einmal besonders wichtig.“

Sie trennten sich. Bob fuhr nach Hause, ohne sich vorher die Muhe gemacht zu haben, die Fahrradlenkstange gerade zu richten, und aus der Ruhe, die Seever ihm verordnet hatte, wurde vorerst nichts, weil Daphne uber ihn herfiel, als er ins Haus trat.

Nachdem sie endlich zu Bett gegangen war, berichtete er seinen Eltern von den Ereignissen dieses Tages, verschwieg jedoch den Sturz mit dem Fahrrad.

Der Jager verbrachte die Nacht mit biochemischen Arbeiten, die nutzvoll sein mochten oder auch nicht; Bob hatte am nachsten Morgen jedenfalls keine Gliederschmerzen mehr. Seevers Bericht schien seine Wirkung getan zu haben, denn Bob und sein Gast verbrachten den nachsten Tag in der Raffinerie, und ihre einzige Aufgabe bestand darin, Kontrollgerate zu uberwachen und ab und zu ein Ventil zu betatigen.

Die Arbeit war nicht zu anstrengend. Bobs Muskeln hielten durch und trugen ihn am spaten Nachmittag ohne Schwierigkeiten zum Haus des Arztes.

Jennys Idee war eine von der Sorte, bei der man sich am liebsten in den Hi ntern treten mochte, da? sie einem nicht selbst eingefallen war.

8

Routine, leicht abgeandert

Es mochte nicht ganz sicher sein, doch der Jager fand es durchaus ertraglich. Ein Rohr von drei Zoll Durchmesser und einer Lange von eineinhalb Fu? war mit Draht an einer Seite des Zementgehauses festgebunden worden, in dem der Metalldetektor steckte. Das obere Ende des Rohrs war mit einem Holzpfropfen verschlossen. An der Innenseite dieses Pfropfens befand sich ein improvisierter elektrischer Schalter, der den Stromkreis eines aus zwei Leitungen bestehenden Kabels schlo?, das an dem Halteseil des Gerats befestigt war. Der Jager konnte auf diese Weise elektrische Signale nach oben senden, doch bis jetzt war dazu noch kein Anla? gewesen.

Das untere Ende des Rohrs war offen und erlaubte dem Jager, den Meeresboden zu beobachten; dazu verwandte er ein Auge, das er aus seiner Korpersubstanz geformt hatte. Sie hatten ihm ein Auge aus einer Linse und einem kurzen Zylinder aus einem undurchsichtigen Material machen wollen, doch das war noch nicht fertig geworden. Es wurde auf jeden Fall gewisse Vorteile haben; die Substanz des Jagers war nicht vollig transparent, also lie? sich aus ihm keine wirklich gute Linse formen, und es war auch nicht vollig opak, so da? das ›Auge‹ Streulicht nicht ganz abschirmen konnte. Er konnte auf diese Weise zwar sehen, bevorzugte jedoch im allgemeinen die Augen anderer als Medium.

Der Meeresboden war sehr unregelma?ig geformt, und der Korallenbewuchs sogar noch mehr, also mu?te

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