und konnte den Stift darin sicher nicht bewegen, selbst wenn er ihn durch den Flasche nhals brachte. Einen Korken und Sandballast braucht er nicht. Er sagt, da? er die Flasche einfach am Hals der anderen befestigen und etwas tun wird, das bestimmt die Aufmerksamkeit seiner Leute hervorruft.“

„Dann konnen wir also wirklich damit rechnen, mit jemand in Verbindung zu kommen, der Bob heilen kann?“ Es war seine Mutter, die das sagte, und ihre Stimme zitterte ein wenig. „Es war sicher recht aufregend fur alle, die diese Sache als intellektuelles Problem auffassen konnen, aber das war mir leider nicht moglich.“

Bob begnugte sich damit, die Frage seiner Mutter zu bejahen, doch die Ehrlichkeit des Jagers zwang ihn, noch etwas hinzuzufugen.

„Falls nur Polizeibeamte, wie ich es bin, auf die Erde gekommen sind, kann es ein wenig langer dauern. Vielleicht mussen wir auf ein Schiff warten, zuruckfliegen und die Spezialisten herbringen, die Bob braucht.“

„Davon wollte ich nicht sprechen“, murmelte Bob unhorbar. „Warum soll sie sich noch mehr Sorgen machen, als sie jetzt schon hat?“

„Sei doch nicht so kurzsichtig egoistisch“, wies ihn sein Symbiont zurecht. „Falls die kommenden Entwicklungen sie enttauschen sollten, wirst du kaum in der Lage sein, ihr etwas abzunehmen; au?erdem hat sie ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren.“

Widerwillig vermittelte Bob den Zusatz des Jagers. Seine Mutter seufzte tief und schuttelte den Kopf. Dann blickte sie ihren Sohn an und sagte:

„Danke, Jager.“ Bob hob die Brauen. „Und naturlich auch dir, mein Sohn.“

Das beendete die Diskussion. Bob war mude, und seine Eltern und Maeta brachen auf.

„Wann brauchst du den Glasschneider, Jager?“

fragte Arthur Kinnaird, als sie die Tur erreicht hatten. „Noch heute nacht? Ich konnte sofort einen besorgen.“

„Nein“, ubermittelte Bob die Antwort des Jagers.

„Er mu? mich verlassen, um seine Nachricht zu schreiben, und das will er keinesfalls vor morgen Abend tun. Ihr konnt also noch einen Tag wie gewohnt verbringen. Er wird die Nachricht morgen Abend schreiben, wenn mit mir alles in Ordnung ist, und am Mittwoch konnen wir sie dann zu dem Schiff bringen.“ Sein Vater nickte, und kurz darauf war Bob eingeschlafen.

Der Jager verbrachte die Nacht wie immer und untersuchte standig die Biochemie seines Gastgebers, um alles besser ins Gleichgewicht zu bringen.

Die Gelenkschmerzen hatten sich an diesem Tag nicht gemeldet, und der Alien fragte sich, ob die Infektionstoxine, die Ruhe, Seevers Antibiotika oder sogar die Abwesenheit des Symbionten dafur verantwortlich waren. Am Ende dieser Nacht verfiel er in seine gewohnte Stimmung von Depression und Frustration.

Bobs Arm sah am nachsten Tag erheblich besser aus, und auch seine anderen Verletzungen heilten gut. Die Stiche im Herzmuskel hatten sich vollig geschlossen; es war eine saubere Wunde gewesen, die Muskeln waren gro?tenteils auseinander gepre?t worden und kaum gerissen. Auf Gesicht und Ohr brauchte der Jager kaum noch zu achten, obwohl Bob sich haufig uber starken Juckreiz beklagte. Die Ursache dieser neuen Beschwerden blieben dem Dete ktiv verborgen, doch er gab sich auch nicht besondere Muhe, sie zu finden.

Arthur Kinnaird brachte die Carborundum-Spitze im Lauf des Nachmittags, und Seever holte eine kleine, dunnwandige Zweihunder-Milliliter-Flasche aus seinem Labor; wahrend der Nacht verlie? der Jager Bob fur ein paar Stunden, um seine Nachricht in die Innenseite der Flasche zu ritzen. Es war mehr Arbeit, als er erwartet hatte. Die Spitze war hart und scharf genug, doch mu?te er einen erheblichen Druck aufwenden. Er bedeckte etwa ein Viertel der Innenflache der Flasche mit einer Schrift, die ein Mensch nur durch ein Mikroskop hatte erke nnen konnen.

Er versuchte, alle Date n und Informationen anzufuhren, die den Leser der Nachricht von seiner Identitat uberzeugen konnten — da sie offensichtlich noch immer mit der Moglichkeit rechneten, da? auch der Kriminelle sich in dieser Region aufhielt —, und auch Angaben, die es ihnen ermoglichen sollten, zumi ndest ein menschliches Mitglied seiner Gruppe zu identifizieren. Er beschrieb auch die Schwierigkeiten seines Gastgebers und machte nicht den Versuch, sein eigenes Versagen bei der Losung dieses Problems zu beschonigen. Er hatte seine Worte sorgfaltig gewahlt und kehrte trotz der unerwarteten Schwierigkeit seiner Aufgabe nach drei Stunden in seinen Gastgeber zuruck.

Bob hatte nur geringe Beschwerden, als er sich am nachsten Morgen erhob. Der Wind war am vergangenen Tag ziemlich stark gewesen, was alle Beteiligten in Unruhe versetzte, und er bestand darauf, Maeta nach North Beach zu begleiten. Sie waren allein; falls es moglich sein sollte, hinauszufahren, wurde Maeta mit dem Rad zuruckfahren und Bobs Mutter und Mrs. Seever holen.

Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als sie North Beach erreichten, da Bob lange geschlafen hatte. Als sie das Ausleger-Boot erreichten, erhob sich ein kleiner Junge, der neben ihm gesessen hatte, und blickte ihnen entgegen.

Wieder fiel dem Jager auf, wie dick Andre war, eine Seltenheit bei den Kindern auf Ell. Sie waren in der Regel uberaus aktiv, und Daphne, erinnerte er sich, war stolz darauf, da? man bei ihr die Rippen zahlen konnte. Aber noch mehr beschaftigte ihn und die beiden Menschen die Uberlegung, was er mit dem Boot angestellt haben mochte, bevor sie eingetroffen waren. Maeta begru?te den Jungen trotzdem mit der gewohnten Freundlichkeit. Vielleicht hatte sie die Absicht, ihn zu fragen, was er hier mache, doch er lie? ihr keine Zeit dazu.

„Kann ich mit euch hinausfahren?“ fragte er sofort.

„Warum?“ erwiderte Bob.

„Ich will sehen, was ihr drau?en macht. Ihr habt den Metallsucher der Tavakes. Ich wollte ihn schon immer mal ausprobieren, aber sie haben mich nie gelassen, und ich frage mich, was fur Metall ihr au?erhalb des Riffs sucht. Niemand la?t da drau?en Werkzeuge ins Wasser fallen, und wenn, ware es nicht der Muhe wert, sie zu suchen. Wollt ihr einen Schatz finden?“

„Nein.“ Bobs Ton war scharfer, als es unter Wa hrung der Hoflichkeitsregeln zulassig war. „Warum kummerst du dich darum, was Erwachsene tun?

Warum bist du nicht mit anderen Kindern zusammen?“

„Mit denen?“ Der Junge zuckte die Schultern.

„Die sind doch langweilig. Ich will lieber sehen, was ihr treibt.“

„Wir spannen keine Stolperdrahte oder spielen mit den Lenkstangen und Bremsen von Fahrradern oder verstecken Glasscherben im Sand“, sagte Bob noch weniger taktvoll. Andres Gesicht wurde noch ausdrucksloser als sonst, doch schien er zu erke nnen, da? dies alles andere als naturlich wirkte, und er setzte ein uberraschtes Gesicht auf. Dann fiel ihm ein, da? diese Reaktion zu spat kam und zuckte wieder die Schultern.

„Okay. Dann eben nicht. Ich habe mir ohnehin gedacht, da? ihr mich nicht haben wollt. Die Kinder, mit denen ich eurer Meinung nach spielen sollte, wollen mich auch nicht. Dann mu? ich eben etwas anderes machen.“ Er wandte sich ab.

Weder Bob noch der Jager wu?ten, wie sie auf diese bittere und mitleiderregende Bemerkung reagieren sollten, doch Maeta antwortete sofort.

„Andre, ich verste he dich nicht. Wenn du wirklich das getan hast, was Bob eben erwahnt hat, mu?t du dir doch denken konnen, da? die Me nschen dich nicht in ihrer Nahe haben wollen. Und du hast es getan, nicht wahr?“ Der Junge blickte sie fast eine Minute lang schweigend an.

„Naturlich habe ich es getan“, sagte er dann trotzig. „Und ihr wi?t es sehr genau. Jenny hat mich reingelegt, als sie neulich mit mir sprach, und sie hat es euch erzahlt.“

„Woher wei?t du, da? sie es uns erzahlt hat?“

„Ich habe es gehort. Als sie zu euch ins andere Zimmer ging, habe ich mich unter das offene Fenster geschlichen und gelauscht.“

Bob versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, was fur eine Wirkung diese Enthullung auf ihn hatte. „Was hast du gehort?“ fragte er.

„Eine Menge.“

Bob hatte bei seinem Gast-Detektiv keinen Unterricht genommen, doch er wu?te auch so, da? es besser war, nicht nach Einzelheiten zu fragen.

„Hast du uns schon ofter belauscht?“

„Klar. Jede Menge.“

„Wann, zum Beispiel?“

„Bei Seevers Haus meistens. Und damals, als du und Jenny von Apu zuruckgekommen seid, und sie und

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