„Nein, uberhaupt nicht.'
„Und auf einer kleinen Waldwiese zu landen statt auf einem Flugplatz ist vermutlich gar nicht nach seinem Geschmack?'
„Nein, uberhaupt nicht', gab Jurka abermals zu. Er wu?te noch nicht, worauf der Geophysiker hinaus wollte.
„Aber er landet auf einer Waldwiese?'
„Naturlich. Was soll er machen? Es ist seine Arbeit.'
Petka, der im Gras gelegen hatte, sprang auf die Fu?e.
„Arbeit, Arbeit!' rief er aus. „Und in einem Dusenflugzeug, das schneller ist als der Schall? Ist das auch nur Arbeit?'
„Ich spreche doch nicht von Dusenflugzeugen.'
„Dann nimm meinetwegen eine gewohnliche Maschine. Flieg mal bei Frost in einem offenen Flugzeug!'
„Was erzahlst du mir eigentlich', entgegnete Jurka emport. „Das wei? ich alles besser als du.'
„Wenn du so schlau bist, dann halte gefalligst den Mund.'
„Ich denke nicht daran.'
„Du sollst den Mund halten, habe ich gesagt!' Petka trat einen Schritt auf Jurka zu. Jurka brachte die linke Schulter nach vorn.
Ljoscha freute sich. „Gib's ihm!' stachelte er Petka auf. „Schlag ihn in die Kiemen, wenn ihr anders nicht klar kommt. Dann begreift er's gleich. Immer feste diskutiert mit der Faust!'
Die beiden Kampfhahne machten grimmige Gesichter. Wer sah, wie bose sie sich anschielten, konnte unmoglich ernst bleiben. Bald lachten alle. Nur Petka und Jurka nicht.
Die setzten sich wieder ins Gras. Zur allgemeinen Belustigung eine Prugelei veranstalten? Nein, das war ihnen doch zu dumm.
„Komisch', sagte Sergej Michauowitsch. „Dem einen gefallt es nicht, im Nebel zu fliegen, aber er fliegt. Ein zweiter halt seinen Beruf fur sehr gewohnlich und arbeitet schon das sechste Jahr in der Taiga. Ein dritter findet das Fliegen langweuig, ein vierter tritt mit geballten Fausten fur die Flieger ein. Fragen wir den funften. Lena, was meinst du dazu?'
Lena antwortete nicht sofort. Schlie?lich meinte sie: „Ich? Das wei? ich auch nicht. Von mir aus wurde ich uberall arbeiten, ganz egal wo. Nur...' Sie sprach nicht zu Ende, stand auf und lief ins Zelt.
„Da haben wir die Bescherung', brummte Sergej Michailowitsch kleinlaut. „Ich bin tappischer als ein Koter. So gedankenlos daherzureden.' Er eilte ihr nach.
Damit endete der Streit uber Berufe und ihre Romantik, die oftmals — wer wei? warum — hinter den gehort. Gibt es da keine Unterschiede?'
„Ljoscha, fur diese Worte werde ich Sie entlassen', drohte Sergej Michailowitsch.
„Nein, ohne Scherz. Antworten Sie.'
„Was sollen wir uns streiten? Fragen wir lieber unsere jungen Leute. Gefallt dir unsere Arbeit?' wandte sich Sergej Michailowitsch an Jurka.
„Ja, sehr', war die Antwort. „Ich finde, fliegen ist gewohnlich. Ihre Arbeit nicht. Ich mu? es wissen. Mein Vater ist Flieger. Acht Stunden am Tage sitzt er in seiner Maschine. Fur ihn ist das langweilig.' „Selbstverstandlich, selbstverstandlich', stimmte Sergej Michailowitsch zu. „Und bei Nebel macht es ihm noch weniger Spa?, wie?'
„Das stimmt. Aber wenn es sein mu?, fliegt er trotzdem.'
„Naturlich. Und Sturm mag er sicher auch nicht?' „Nein, uberhaupt nicht.'
„Und auf einer kleinen Waldwiese zu landen statt auf einem Flugplatz ist vermutlich gar nicht nach seinem Geschmack?'
„Nein, uberhaupt nicht', gab Jurka abermals zu. Er wu?te noch nicht, worauf der Geophysiker hinaus wollte.
„Aber er landet auf einer Waldwiese?' „Naturlich. Was soll er machen? Es ist seine Arbeit.'
Petka, der im Gras gelegen hatte, sprang auf die Fu?e.
„Arbeit, Arbeit!' rief er aus. „Und in einem Dusenflugzeug, das schneller ist als der Schall? Ist das auch nur Arbeit?'
„Ich spreche doch nicht von Dusenflugzeugen.'
„Dann nimm meinetwegen eine gewohnliche Maschine. Flieg mal bei Frost in einem offenen Flugzeug!'
„Was erzahlst du mir eigentlich', entgegnete Jurka emport. „Das wei? ich alles besser als du.'
„Wenn du so schlau bist, dann halte gefalligst den Mund.'
„Ich denke nicht daran.'
„Du sollst den Mund halten, habe ich gesagt!'
Petka trat einen Schritt auf Jurka zu. Jurka brachte die linke Schulter nach vorn.
Ljoscha freute sich. „Gib's ihm!' stachelte er Petka auf. „Schlag ihn in die Kiemen, wenn ihr anders nicht klar kommt. Dann begreift er's gleich. Immer feste diskutiert mit der Faust!'
Die beiden Kampfhahne machten grimmige Gesichter. Wer sah, wie bose sie sich anschielten, konnte unmoglich ernst bleiben. Bald lachten alle. Nur Petka und Jurka nicht.
Die setzten sich wieder ins Gras. Zur allgemeinen Belustigung eine Prugelei veranstalten? Nein, das war ihnen doch zu dumm.
„Komisch', sagte Sergej Michailowitsch. „Dem einen gefallt es nicht, im Nebel zu fliegen, aber er fliegt. Ein zweiter halt seinen Beruf fur sehr gewohnlich und arbeitet schon das sechste Jahr in der Taiga. Ein dritter findet das Fliegen langweilig, ein vierter tritt mit geballten Fausten fur die Flieger ein. Fragen wir den funften. Lena, was meinst du dazu?'
Lena antwortete nicht sofort. Schlie?lich meinte sie: „Ich? Das wei? ich auch nicht. Von mir aus wurde ich uberall arbeiten, ganz egal wo. Nur...' Sie sprach nicht zu Ende, stand auf und lief ins Zelt.
„Da haben wir die Bescherung', brummte Sergej Michailowitsch kleinlaut. „Ich bin tappischer als ein Koter. So gedankenlos daherzureden.' Er eilte ihr nach.
Damit endete der Streit uber Berufe und ihre Romantik, die oftmals — wer wei? warum — hinter den sieben Bergen gesucht wird.
Beim Abschied sagte Sergej Michailowitsch zu Jurka: ,,Da sind wir uns nun tuchtig in die Haare geraten, aber viel Sinn hat es nicht gehabt. Welcher Beruf am interessantesten ist, wissen wir immer noch nicht. Stimmt's Jurka?'
Jurka blickte Sergej Michailowitsch an. Er seufzte. „Wissen Sie, Sergej Michailowitsch, seien Sie mir bitte nicht bose, aber Sie sind ein schlauer Fuchs.' Sprach's und lief seinen Freunden nach.
X
In Ust-Kamensk gab es zwei Uberraschungen. Die eine im Haus der Issajewa. Als Petkas Mutter von der Arbeit heimkehrte und durch einen Turspalt blinzelte, sah sie ihren Gro?en mit Hose und Matrosenhemd bekleidet am Tisch sitzen. Neben ihm kauerte stirnrunzelnd Senka. Er hatte den Kopf zur Seite geneigt, prustete und bewegte ungeduldig die Ellbogen.
„Ist ja gar nicht richtig', zeterte er, „Mama naht ganz anders.'
Fur diese Bemerkung bekam der Kleine vom Gro?en eins hinter die Ohren. Der Kleine zuckte zusammen, steckte den Klaps jedoch widerspruchslos ein. Brullen hatte wenig Sinn gehabt. Es war niemand in der Nahe, der ihn bemitleiden konnte.
Sie waren beide so emsig bei der Sache, da? sie nicht merkten, wie die Mutter eintrat. Als erster entdeckte Senka sie. Er machte ein freudiges Gesicht. Eine Sekunde spater fiel ihm ein, da? Petka ihn geschlagen hatte. Da begann er zu schluchzen.
Mutter kam naher, spahte dem Gro?en uber die Schulter und schrie uberrascht auf. Petka bemuhte sich, einen Knopf an sein Oberhemd zu nahen.