naturlich!« gab jener entschlossen zur Antwort. »Selbstverstandlich!«

Don Reba erteilte einen leichten Wink mit der Hand. Die Monche hoben Vater Zupik aus dem Stand und trugen ihn, noch immer gerauschlos auftretend, hinter den Vorhang. Rumata runzelte angeekelt die Stirn. Bruder Aba rieb seine weichen Handflachen und sagte kuhn:

»Alles glanzend verlaufen, was denken Sie, Don Reba?«

»Ja, nicht schlecht«, nickte Don Reba zustimmend. »Aber fahren wir fort. Also, wie alt sind Sie, Don Rumata?«

»Funfunddrei?ig Jahre.«

»Wann sind Sie nach Arkanar gekommen?«

»Vor funf Jahren.«

»Woher?«

»Bis dahin lebte ich in Estorien, in meinem Stammschlo?.«

»Und was war das Ziel dieser Ubersiedlung?«

»Umstande zwangen mich, Estorien zu verlassen. Ich war auf der Suche nach einer Stadt, die es mit dem Glanz der Hauptstadt aufnehmen konnte.«

Endlich begann er in seinen Armen ein feuriges Rieseln zu fuhlen. Geduldig und ausdauernd fuhr Rumata fort, seine angeschwollenen Gelenke zu massieren.

»Und was waren das fur Umstande?« fragte Don Reba. »Ich totete im Duell ein Mitglied der kaiserlichen Familie!«

»Ah! Und wen?«

»Den jungen Herzog Ekin.«

»Was war die Ursache des Duells?«

»Eine Frau«, antwortete Rumata kurz.

Langsam schopfte er Verdacht, da? alle diese Fragen eigentlich nichts bedeuteten. Da? sie zum Spiel gehorten wie die Beratung uber die Art seiner Hinrichtung.

Alle drei warteten sie auf irgend etwas. Ich warte, bis ich meine Hande wieder voll gebrauchen kann. Bruder Aba – ein Dummkopf – wartet, da? ich ihm das Gold aus dem Familienschatz der Rumatas in den Scho? schutte. Don Reba wartet auch auf etwas … Aber die Monche, die Monche! Wie kommen die Monche an den Hof? Und noch dazu solche geschickten und gewandten Kerle …?

»Der Name der Frau?«

Ach, diese Fragen, dachte Rumata. Dummere konnte man sich nicht ausdenken. Ich werde versuchen, ihn ein wenig aus dem Konzept zu bringen.

»Dona Rita«, antwortete er.

»Ich hatte nicht erwartet, da? Sie antworten. Ich danke Ihnen …«

»Stets zu Ihren Diensten.«

Don Reba verneigte sich. »Waren Sie einmal in Irukan?«

»Nein.«

»Sind Sie uberzeugt?«

»Und Sie …«

»Wir wollen die Wahrheit!« sagte Don Reba belehrend. Bruder Aba produzierte ein zitterndes Nicken. »Nichts als die reine Wahrheit!«

»Aha«, sagte Rumata. »Und mir schien es …« Er verstummte. »Was schien Ihnen?«

»Mir schien es, als wollten Sie in der Hauptsache mein Vermogen in die Hande bekommen. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, Don Reba, wie Ihnen das gelingen sollte?«

»Und eine Schenkung? Eine Schenkung!« schrie Bruder Aba. Rumata lachte so frech wie moglich.

»Du bist ein Esel, Bruder Aba, oder wie immer du hei?t … Man sieht doch auf den ersten Blick, da? du ein Kleinkramer bist. Dir ist wohl unbekannt, da? das Majorat nicht der Ubergabe in fremde Hande unterliegt?«

Man sah dem Dickwanst an, da? er nahe daran war, vor Wut zu zerplatzen. Er konnte sich aber beherrschen.

»Es steht Ihnen nicht zu, in einem solchen Ton zu sprechen«, sagte Don Reba mit weicher Stimme.

»Sie wollen die Wahrheit?« entgegnete Rumata. »Hier haben Sie die Wahrheit, die reinste Wahrheit und immer nur die Wahrheit: Bruder Aba ist ein Esel und Kleinkramer.« Unterdessen hatte sich Bruder Aba schon wieder in der Gewalt. »Mir scheint, wir kommen vom Thema ab«, sagte er mit einem Lacheln. »Was meinen Sie, Don Reba?«

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