Schamlippen glanzten feucht, und sie zog sie mit ihren Fingern auseinander, um sie so weit wie moglich fur mich zu offnen.

Bauz! Da geht die Ture auf..., flusterte jemand. War ich das gewesen?

Ich kampfte mich aus meinen Boxershorts. Meine Erektion war hart und purpurrot. Liz umfasste mein Glied, massierte es langsam von der Wurzel bis an die Spitze und druckte die angeschwollene Eichel fest zusammen. »David, du bist bezaubernd, David, ich liebe dich!«

Ich versuchte, in sie einzudringen, doch sie hielt mich zuruck und verstarkte den Griff um meinen Penis. Ich fuhlte, dass sich ihre Fingernagel in meine Haut bohrten.

»Ich will dich«, keuchte ich.

Sie reagierte mit einem spottischen Lacheln. »Mag sein, aber ich habe noch nicht entschieden, ob du mich auch kriegst.«

Ich unternahm einen weiteren erfolglosen Versuch und fuhlte mich zunehmend frustriert. Sie hielt meinen erigierten Schwanz so fest umschlossen, dass sich das Blut staute und er dunkelrot anlief.

»Liz, du tust mir weh!«

»Magst du keinen Schmerz?«, neckte sie mich. »Ich dachte, du warst der Typ Mann, der auf Schmerzen steht.«

Einen Moment lang zogerte ich, dann schob ich mich abermals nach vorne. Diesmal spurte ich ein durchdringendes Kratzen an der Unterseite meines Penis. Ich sah nach unten und stellte fest, dass ein paar Tropfen Blut uber Liz' Hande liefen. Das Blut sammelte sich auf ihrem Handrucken, bis es einen schweren, zahflussigen Tropfen bildete, der zwischen ihren Pobacken verschwand.

Ich starrte sie an, sie erwiderte meinen Blick, als fordere sie mich heraus, etwas zu sagen.

Ein Sohn des Samens, ein Sohn des Speichels, ein Sohn des Blutes. Die drei Spezies der Alten, die auf die gro?e Erneuerung warten.

»Was ist los?«, fragte Liz. Meine Erektion lie? augenblicklich nach.

»Sag mir, wer du bist«, verlangte ich.

»Du wei?t, wer ich bin.«

»Da bin ich nicht so sicher. Du hastjetzt alle drei Dinge von mir bekommen: Samen, Spucke und Blut. Du konntest durchaus eine von diesen Alten sein, von denen der junge Mr. Billings gesprochen hatte. Wahrscheinlich bist du das sogar.«

»David, du bist ja vollig durchgedreht!«

»Ach ja? Und was sollte dieser Kratzer?«

»Ich kratze beim Sex nun mal gern, das ist alles. Das ist vermutlich das Tier in mir.«

»Das Tier? Oder eher das Ding?«

Liz setzte sich auf und legte ihren Arm um meine Schulter. »David, das ist verruckt. Es tut mir Leid, dass ich dich gekratzt habe. Ich habe nur Spa? gemacht. Aber es gibt kein >Ding< und keinen jungen Mr. Billings< und keinen >Brown Jenkin< und keine >Kezia Mason<. Die existieren nur in deinem Kopf, David. In deiner Fantasie!«

»Das kann nicht sein«, beharrte ich auf meinem Standpunkt. »Wieso kann ich mich an alle Details so gut erinnern, wenn ich mir alles nur einbilde? Ich kann dir sogar beschreiben, was auf Mr. Billings' Taschenuhr eingraviert war: eine Art Tintenfisch. Ich war dort, da bin ich sicher.«

Liz hielt mich fest und druckte eine Wange gegen meine Schulter. »David«, beruhigte sie mich. »Ich wei?, dass du das denkst. Ich wei?, dass du es wirklich glaubst. Aber es ist nie geschehen. Du bist niemals irgendwo gewesen.«

»Ich wei? nicht«, sagte ich. »Ich wei? nicht, was ich glauben soll.«

Ich verlie? das Bett und ging hinuber zum Fenster. Liz legte sich zuruck und beobachtete mich. Der Himmel war jetzt wolkenlos, der Sturm hatte sich verzogen. Uber dem eingefallenen Dach der Kapelle war nur ein ganz schwacher Regenbogen zu sehen. Keine Gestalten mit Schornsteinhut, keine buckligen Nagetiere. Erneut verspurte ich eine immense Erleichterung, weil ich zu verstehen begann, dass ich im Fortyfoot House meine eigene Traumwelt erschaffen hatte. Eine Welt, durch die ich versucht hatte, all die Probleme zu losen, indem ich ihnen Namen und Gesichter verlieh.

Liz stellte sich hinter mich und legte ihre Arme um meine Hufte. Ich spurte ihre Bruste, die sie gegen meinen Rucken druckte. »Wei?t du noch, was ich zu dir gesagt habe?«, fragte sie. »Du kannst uber Janie hinwegkommen, du kannst lernen, du selbst zu sein. Es ist dein Leben, David, nimm es in beide Hande.«

Ich drehte mich zu ihr um und kusste sie. Ihre Augen blitzten im Sonnenschein rotlich auf. Ein Sohn des Blutes. Drau?en schrien die Mowen, es war ein sonniger, warmer Nachmittag, fast wie eine Laune der Natur, vielleicht sogar eine Laune Gottes.

»Sieh dir das an«, sagte ich zu Liz. »Da freut man sich doch gleich, dass man lebt.«

Doch dann sah ich Danny, der langsam auf das Haus zukam. In der einen Hand trug er Schaufel und Eimer. In der anderen hatte er etwas anderes, das er in die Luft warf und auffing, in die Luit warf und auffing.

19. Tod im Sommer

 Ich knopfte gerade mein Hemd zu, als Danny die Tur zur Kuche erreicht hatte.

»Na, keine Lust zum Taschenkrebsrennen?« Er rieb sich die Stirn, als hatte er Kopfschmerzen. »Ich mag keine Taschenkrebse mehr, weil sie Mrs. Kemble gefressen haben.«

»Das wussten sie doch nicht. Sie konnen nicht zwischen Fisch und Mensch unterscheiden.« »Sie sind gemein.«

»Tja, das konnte man wohl sagen«, meinte ich. »Mochtest du was trinken?«

Er warf etwas Dunkles, Metallisches in die Luft und fing es wieder auf.

»Was ist das?«, fragte ich, wahrend ich ihm ein Glas Limonade eingoss.

»Schlussel«, sagte er. »Hab ich am Strand gefunden. Die sind mindestens hundert Jahre alt.«

»Schlussel? Lass mal sehen.«

»Sie sind ganz rostig, und es kleben Austern dran.«

Er gab mir einen Schlusselbund. Ich betrachtete die Schlussel und stellte fest, dass er Recht hatte. Sie mussten hundert Jahre alt sein. Das Metall der Stahlschlussel war vom Meerwasser angegriffen worden, sodass sie nichts weiter waren als hauchdunne Plattchen, wahrend sich die Messingschlussel schwarz verfarbt hatten und mit winzigen Schnecken uberzogen waren.

Der Ring, an dem die Schlussel befestigt waren, bestand aus einer Metallscheibe mit einer Art Abzeichen darauf, um das Spuren von blauem Email zu sehen war, darunter, kaum leserlich, die Buchstaben >Re...lt<.

»Sind die Schlussel viel Geld wert?«, fragte Danny. »Es konnten Piratenschlussel sein, oder?«

Bedachtig schuttelte ich den Kopf. »Nein, das sind keine Piratenschlussel, das sind Autoschlussel.«

»Aber sie sehen so alt aus.«

»Sie sind alt. Aber sieh dir die Buchstaben an: R, E, Punktchen, Punktchen, Punktchen, L, T. Renault. Das sind die Schlussel von Reverend Pickering, er hat sie heute Morgen gesucht.«

»Aber wenn er sie heute Morgen verloren hat, warum sind sie dann so alt?«, wunderte sich Danny.

Ich hatte seine Leiche aufs Meer hinaustreiben lassen, die Wellen hatten Pickering mitgenommen. Aber seine Schlussel mussten aus seiner Tasche gerutscht und zwischen den Felsen gelandet sein. Damit waren sie uber hundert Jahre alt, als Danny sie heute Morgen fand. Und obwohl sie so alt waren, hatten sie heute fruh noch nicht am Strand gelegen.

Ich setzte mich hin und sah wieder und wieder auf Pickerings Wagenschlussel, wahrend Danny mich verwirrt beobachtete. Diese Schlussel verdeutlichten sehr eindringlich das Paradox von Fortyfoot House. Hier konnte man die Vergangenheit und die Zukunft verandern. Man konnte dafur sorgen, dass Dinge in der Vergangenheit geschahen, obwohl sie sich nie ereignet hatten. Und was noch viel wichtiger war: Man konnte Dinge, die sich in der Vergangenheit ereignet hatten, ungeschehen machen.

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