paar Hintern trete. Nein, Leute, wir mussen sofort etwas unternehmen. Etwas Schock und Ehrfurcht in die Feinde prugeln, beweisen, dass wir noch mitmischen und dass den bosen Jungs ernsthaft der Hintern versohlt wird.«
»Dann nenn uns ein Ziel«, sagte der Seneschall. »Egal wen, Hauptsache, er ist eine Gefahr. Du redest doch immer von den Abscheulichen?«
»Das geht mir alles zu schnell«, sagte Penny stur. »Etwas unternehmen, bevor wir so weit sind, konnte nach hinten losgehen. Wir konnen es uns nicht leisten, der Welt zu zeigen, wie schwach wir sind.«
»Woran willst du erkennen, wann wir so weit sind?«, fragte Molly vernunftigerweise. »Training kann dich nur bis zu einer bestimmten Starke bringen. Manchmal muss man die Kuken aus dem Nest werfen und hoffen, dass sie fliegen.«
»Ich wei? nicht, ob das was nutzt«, sagte Seltsam auf einmal dazwischen. »Aber ich habe hier einen Bericht aufgefangen, der gerade in den Lageraum gekommen ist. Es scheint drinzustehen, dass wir definitiv einen Ort haben, an dem sich eine ungewohnliche Menge von Abscheulichen versammelt hat.«
Wir alle richteten uns auf und sahen uns an. Es hatte schon eine ganze Weile Berichte gegeben, dass sich die Abscheulichen in ungewohnlichen Mengen versammelten, besonders irgendwo unten in Sudamerika.
»Wo?«, fragte ich.
»In der Nazca-Ebene«, sagte Seltsam. »Wisst ihr, da, wo all diese riesigen Linien in den Boden gegraben sind, die Formen ergeben, die man nur aus dem Orbit oder so erkennen kann. Von Daniken hat in seinem Buch
»Jetzt warte mal«, meinte Molly. »Du hast Daniken gelesen?«
»Aber sicher!«, erwiderte Seltsam. »Lachen ist gesund.«
Also machten wir uns alle auf in den Lageraum und gaben uns dabei Muhe, nicht allzu hastig zu sein, damit wir keine Aufmerksamkeit auf uns zogen. Die Familie uberwachte alles, was der Innere Zirkel tat, mit gro?em Interesse und sie liebten den Klatsch uber alles. Wenn wir unseren ersten Angriff planten, dann wollte ich die Information nicht im Voraus preisgeben.
Der Mitarbeiterstab im Lageraum war mehr als nur ein wenig uberrascht, uns zu sehen, weil der Bericht uber die Abscheulichen von unserem Frontagenten, einem Callan Drood, immer noch ubertragen wurde. Wir hatten derzeit kaum Agenten drau?en und es war schwer, irgendjemanden dazu zu bekommen, sich ohne Torques freiwillig zu melden. Die Droods hatten eine Menge Feinde. Glucklicherweise waren die jungeren Mitglieder scharf darauf, sich zu beweisen und hoffentlich auf der Uberholspur, um eine der neuen Rustungen zu bekommen.
Ich kannte Callan. Ich war von seiner Einstellung und seiner Grundlichkeit beeindruckt gewesen, als ich erfuhr, dass er das Team anfuhrte, das Trumans alte Wirkungsstatte unter London durchsucht hatte. Ich hatte vorgeschlagen, dass er sich ja als Frontagent freiwillig melden konnte und er hatte begeistert zugestimmt. Auch wenn er naturlich sarkastisch und voreingenommen hatte tun mussen, konnte er so doch auch vorgeben, ich hatte ihn wider besseres Wissen uberredet. Er wollte nicht, dass irgendjemand dachte, das sei ein Kinderspiel gewesen. Ich hatte gelachelt und ihn nach Sudamerika geschickt. Und jetzt war er derjenige, der die Abscheulichen fur uns gefunden hatte.
Ausgerechnet Sudamerika. Was zum Teufel wollten sie blo? in Sudamerika?
Callans Gesicht fullte einen der Hauptbildschirme. Er sah nicht sonderlich glucklich uber die Lage aus, aber das tat er nie. Sein jugendliches, breites Gesicht war sonnengebraunt, sein dunnes blondes Haar klebte am Kopf und der Schwei? lief in Stromen an ihm herunter. Alles, was ich im Hintergrund sehen konnte, war ein gro?es plumpes Gesicht aus dunklem Sandstein und ein Himmel, der so blau war, dass es beinahe in den Augen wehtat.
»Wird auch Zeit, dass ihr euch meldet«, sagte er. »Es sind 55 Grad im Schatten und es gibt keinen Schatten hier. Verdammt unnaturliche Hitze. Sobald diese Einsatzbesprechung beendet ist, werde ich nach einem Swimmingpool suchen und ihn austrinken. Ich seh' hier grade uber die Nazca-Ebene. Die Abscheulichen kommen seit ungefahr sechs Monaten hier hin. Sie bauen da drau?en in der Ebene irgendetwas. Ich wei? nicht, was, aber den Anblick mag ich trotzdem nicht. Die lokalen Behorden wurden bestochen, sich rauszuhalten und die ganze Region ist fur Touristen gesperrt. Uberall auf den hinfuhrenden Wegen stehen Stra?ensperren und sorgen dafur, dass niemand zu viele Fragen stellt.«
»Kannst du das Ding beschreiben, dass sie da bauen?«, fragte der Waffenmeister.
»Nicht so richtig. Es ist gro?, vielleicht drei?ig, funfunddrei?ig Meter hoch und halb so breit. Einiges scheint maschinell zu sein und einiges nicht und es bereitet mir Kopfschmerzen, wenn ich nur hinsehe. Es gibt Hunderte von Abscheulichen hier, die das ganze verdammte Ding umschwarmen und immer wieder etwas hinzufugen.«
»Konnte irgendeine Waffe sein«; sagte der Waffenmeister.
»Nein, tatsachlich?«, fragte Callan. »Und ich dachte schon, dass das moglicherweise das Herzstuck des neuen Themenparks der Abscheulichen ware! Hort mal, schwingt die Hufe und kommt her, ja? Die ganze Sache macht mir echt riesige Angst. Bringt Verstarkung mit. Und kalte Drinks.«
»Konnte diese neue Konstruktion irgendetwas mit den alten Linien auf der Ebene zu tun haben?«, fragte Penny. »Und der ungewohnlich hohen Temperatur?«
»Ich habe verdammt noch mal keine Ahnung«; sagte Callan. »Jedenfalls nicht erkennbar.«
»Diese Linien sind Tausende von Jahren alt«, meinte Penny und runzelte die Stirn. »Es gibt sie schon so lange in dieser Form, dass sich keiner mehr erinnert, wer sie gezogen hat und warum. Sie sind sogar alter als die Familie.«
»Vielleicht finden wir etwas in der Bibliothek daruber«, schlug der Waffenmeister vor.
»Der Ort kann kein Zufall sein«, uberlegte der Seneschall. »Callan, bist du sicher, dass es da keine Verbindung gibt?«
»Hort mal, ich erzahle euch nur, was ich sehe. Und ich komme nicht naher heran, um einen genaueren Blick drauf zu werfen. Die Abscheulichen haben alles und jeden angegriffen, was sich auf der Ebene zeigt und ich mag meine Seele genau da haben, wo sie ist, vielen Dank. Wenn ihr mehr uber die Linien wissen wollt, lest euren Daniken selber.«
»Sag nur nicht, du hast ihn auch gelesen«, fragte Molly.
»Naturlich. Er hat eine Menge guter Erkenntnisse. Wenn ich es nicht besser wusste, wurde ich schworen, er ist einer von uns.«
»Danke, Callan«, schaltete ich mich ein. »Behalte die Sache im Auge, bis wir ankommen und berichte uber alles, das sich bewegt.«
»Vergesst die kalten Drinks nicht.«
Ich machte eine Geste hinuber zu den Jungs an der Bildubertragung und sah den Rest meines Inneren Zirkels an. »Das ist es. Die Gelegenheit, auf die wir gewartet haben. Die Abscheulichen tauchen in ungeahnter Menge auf und bauen … Was? Vielleicht eine neue Superwaffe? Wir konnen ihnen nicht erlauben weiterzumachen.«
»Ich wei? nicht, ob ›ungeahnt‹ der richtige Ausdruck ist«, sagte der Waffenmeister nachdenklich. »Ich erinnere mich an etwas Ahnliches, damals, zu meines Gro?vaters Zeiten … Ich muss es in den Familienchroniken nachsehen.«
»Normalerweise ubernehmen sie nichts Gro?eres als eine kleine Stadt«, sagte Penny. »Und selbst dann kostet es sie gro?e Muhen, das vor dem Rest der Welt zu verbergen. Diese Art, etwas vor den Augen der Offentlichkeit abzuwickeln, passt nicht zu ihnen.«
»Meinst du, es ist eine Falle?«, sagte Molly.
»Ich sehe nicht, wie«, meinte ich. »Sie sind drau?en, ganz offen. Und das Ding, das sie da bauen, macht mir Sorgen. Nein, wir haben unser erstes Angriffsziel. Eine gro?ere Versammlung der Abscheulichen auszuradieren ist der beste Weg, der Welt mitzuteilen, dass man immer noch mit uns rechnen muss.«
»Aber wir wissen nicht genug uber die Lage«, wandte Penny dickkopfig ein. »Wir haben keine Ahnung, was sie da bauen, oder was fur Gefahren drohen, wenn wir es zerstoren. Wir wissen nicht mal sicher, was die Abscheulichen fur Schutzmechanismen angewandt haben. Wir brauchen mehr Informationen, bevor wir einen gro?eren Angriff planen.«
»Wir kommen nur an mehr Informationen, wenn wir da runterfahren und die Abscheulichen treten, bis sie uns sagen, was sie vorhaben«, meinte der Seneschall.
»Ganz genau«, erwiderte ich. »Wir sind jetzt am Zug, solange sie das, was sie da machen, noch nicht beendet haben und bevor sie merken, dass wir davon wissen. Wir bringen unsere Armee hin, angefuhrt von den