geeilt, um mir davon zu berichten.«
Fidelma ruckte auf ihrem Stuhl vor. »Warum hat Iestyn denn nicht selbst in den Streit eingegriffen?«
Iorwerth winkte ab. »Iestyn kannte meine Tochter. Hatte er das versucht, hatte er sich sicher ihren Zorn zugezogen.«
»Also lief er lieber zu dir? Und dich hat diese Nachricht wutend gemacht?«
»Aber sicher doch. Ich war ganz au?er mir, da? Idwal sich uber mein Verbot hinweggesetzt hatte, und wollte ihm eine Lehre erteilen. In der Schmiede hatten sich inzwischen ein paar Freunde eingefunden, mit denen ich mich auf den Weg zu der Stelle machte, wo Iestyn Idwal und meine Tochter gesehen hatte.
Wir liefen rasch . Bis wir die Leiche meiner Tochter fanden. Ein kurzes Stuck von uns entfernt entdeckten wir Gwnda, der Idwal uberwaltigt hatte. Er duldete es nicht, da? wir dem Jungen etwas zufugten, sondern schickte jemanden los, einen
»Da trafen wir mit Bruder Meurig ein und haben euch vor der schlimmen Tat bewahrt«, beendete Eadulf den Satz.
»Als Gwnda klar war, da? ihr Idwal umbringen wurdet, hat er da versucht, euch davon abzuhalten?«
»Naturlich nicht ...« Iorwerth zogerte. »Ich meine, wir waren zu viele fur ihn. Ist dir nicht aufgefallen, da? wir vor seiner Behausung Wachen aufgestellt hatten?«
»In einem Punkt bin ich mir nicht sicher«, sagte Fidelmanachdenklich und uberging seine Bemerkung.
»Und der ware?« fragte Iorwerth.
»Wo hielt sich Gwnda auf, als ihr auf der Suche nach Mair und Idwal in den Wald kamt? War er schon dort?«
Der Schmied zuckte mit den Schultern. »Es war gut, da? er da war, um Idwal gleich festzunehmen.«
Plotzlich wurde die Tur krachend aufgesto?en. Der Furst von Pen Caer stand im Turrahmen. Hinter ihm zwei Manner mit gezogenen Schwertern. Er blickte Fidelma zornig an.
»Also stimmt es, da? du hier in Iorwerths Schmiede bist.«
»Wie du sehen kannst!« Fidelma lachelte ihn mit einem Anflug von Ironie an.
»Habe ich dir nicht gesagt, da? du nicht befugt bist, irgendwelche Ermittlungen anzustellen, Gwyddel? Ich bin Furst von Pen Caer, und ich bin hier das Gesetz. Du und dein angelsachsischer Freund - ihr werdet den Preis dafur zahlen, da? ihr mich hinters Licht gefuhrt habt.«
Kapitel 14
Langsam erhob sich Fidelma und baute sich vor Gwnda auf. Sie furchtete sich nicht vor seinem drohenden Gebaren.
»Da? wir dich hinters Licht gefuhrt haben, Furst von Pen Caer?« fragte sie mit gespielter Unschuld. »Deine letzten Worte waren, da? du keine Einwande hattest, wenn ich mit meinen Ermittlungen zum Fall von Llanpadern weitermache. Hast du das vergessen?«
Gwnda runzelte verblufft die Stirn.
»Ich kann mir nicht vorstellen, da? du dich den Wunschen von Konig Gwlyddien widersetzen willst«, fugte Fidelma hinzu.
»Was fur Spiele treibst du mit mir, Gwyddel?« fragte Gwnda, doch seine Stimme klang nicht mehr so sicher.
»Ich untersuche den Fall von Llanpadern«, sagte sie. »Idwal war in Llanpadern und uberbrachte euch als erster die Nachricht vom Verschwinden der Klostergemeinschaft. Daruber wollte ich gerade mehr in Erfahrung bringen.«
»Du hast dich aber eher fur Idwal und meine Tochter interessiert«, wandte der Schmied ein.
»Ich hatte nicht gedacht, da? eine Nonne lugt. Vielleicht macht man das so bei den Gwyddel?« stellte Gwnda mit Triumph in der Stimme fest.
»Ganz im Gegenteil, Gwnda«, entgegnete Fidelma, wobei ihre Augen eisig glanzten. »Ich kann nichts dafur, da? Mairs Ungluck mit Idwals Ruckkehr aus Llanpadern zeitlich zusammenfiel. Bist du der weise Konig Salomo, da? du meinst, zwischen den beiden Fallen eine Grenze ziehen zu konnen?«
Gwnda schlo? den Mund. In seinem Gesicht zuckte ein Muskel. Ihm wurde bewu?t, was sie damit sagen wollte. Schlie?lich meinte er: »Du bist sehr gerissen,
Gwnda rumpfte verargert die Nase. »Setze nicht dein ganzes Vertrauen in Gott«, erwiderte er sauerlich.
»Hast du immer noch etwas gegen meine Ermittlungen?«
Ganz unvermittelt wandte sich Gwnda zu seinen Begleitern um und schickte sie murrisch weg. »Meine Einwande bleiben bestehen«, sagte er dann. »Du bist nicht befugt, in der Sache der Todesfalle von Mair und Bruder Meurig zu ermitteln.«
»Und wie ich vermute, auch nicht im Mord an Id-wal?« fugte sie hinzu und blickte Iorwerth an, der nun vor Zorn rot anlief. »Aber ich will doch lediglich wis-sen, was Idwal in Llanpadern sah und was er den Leuten an dem Vormittag, als er hierher zuruckkehrte, daruber erzahlt hat.«
Gwnda wurde klar, da? er nichts dagegen tun konnte. »Wenn du dich daran haltst, habe ich keine Einwande.«
»So mochte ich auch dir ein paar Fragen stellen«, fuhr Fidelma fort. Doch Gwnda schickte sich an zu gehen. Ihre Stimme wurde ein wenig lauter. Der Furst von Pen Caer blieb stehen.
»Iorwerth hat gesehen, da? Idwal an jenem Vormittag zu deinem Haus gerannt ist.« Fidelma zeigte auf den verwirrten Schmied, der nicht sehr viel von ihrer Auseinandersetzung verstanden hatte. »Was hat dir Idwal an diesem Morgen mitgeteilt?«
»Nichts. Ich war nicht da. Er hat mit Buddog geredet. Da mu?t du sie selbst fragen.«
»Wann hat dir Buddog erzahlt, da? Idwal mit dir sprechen wollte?«
»Wann das war?« Gwnda schien das Ganze unangenehm zu sein.
»Ich habe mich gefragt, warum du nicht einen Suchtrupp nach Llanpadern geschickt hast.«
»Wir waren so sehr mit Mairs Tod beschaftigt«, rechtfertigte sich Gwnda.
Fidelmas Mundwinkel verzogen sich hamisch. »Merkst du, nicht ich spreche uber Mairs Tod?«
Gwnda schaute finster drein. »Es war gleich am Nachmittag, da hat mir Buddog von Idwals Besuch erzahlt.«
»Also«, stellte Fidelma fest, »Buddog hat dir erst gesagt, was Idwal zu berichten hatte, nachdem man den Jungen in dein Haus zuruckgeschleppt hatte. Warum hast du da immer noch keinen Suchtrupp nach Llanpadern geschickt?«
Der Furst von Pen Caer zuckte mit den Schultern. »Inzwischen hatte ich einen Boten zur Abtei Dewi Sant ausgesandt und um einen Richter gebeten. Ich wollte abwarten und seinen Rat in beiden Angelegenheiten horen. An dem Vormittag, als ihr eintraft, kam dann Dewi, Goffs Sohn, aus Llanferran und berichtete uns von dem sachsischen Piratenschiff und den Toten bei den Klippen. Da ware es gefahrlich gewesen, nach Llanpadern aufzubrechen und unseren Ort schutzlos den Freibeutern auszuliefern.«
»Was genau hat Buddog dir gesagt?«
»Warum fragst du sie nicht selbst?«
»Sie ist spater dran. Erst mochte ich wissen, woran du dich erinnerst.«
»Idwal war hier und wollte mich unbedingt sprechen. Dann erzahlte er Buddog an meiner Statt, da? er fruh am Morgen an Llanpadern vorbeigekommen war. Er glaubte gesehen zu haben, wie einer der Bruder gerade das Kloster in Richtung Suden verlie? .«
»Das mu? Bruder Cyngar gewesen sein«, warf Eadulf ein. Fidelmas Blick hie? ihn schweigen.
Gwnda erzahlte weiter: »Idwal ging zum Kloster, in der Annahme, die Monche um diese Zeit beim Fruhstuck