druckte ihn an sich. »Es gibt ein paar sehr angenehme Methoden, sich die Zeit zu vertreiben, nicht, und hier ist es ja wirklich ganz leer.«

Er wirkte uberrascht, aber erfreut.

* * *

Marquoz hatte trotz seiner enormen Gro?e kaum Schwierigkeiten, durch das Gedrange voranzukommen. Bei seinen langen, spitzen Krallen und dem gepanzerten Stachelschwanz beeilten die Leute sich, ihm den Weg freizumachen; sogar auch die Sechseck-Welt-Wachen, die den Andrang zu bewaltigen hatten.

Marquoz geno? das Machtgefuhl; die Hakazit waren in der Tat gro? und furchterregend. Vorher hatten die Menschen ihn fur niedlich und exotisch gehalten, fur ein ausgefallenes Haustier, und er hatte Feuer speien mussen, um sich bei ihnen durchzusetzen. Nun waren sie vor ihm buchstablich entsetzt, was ihm sehr gefiel.

Die Tur ging auf, als er sie erreichte — hubscher Einfall, dachte er —, und er betrat das leere Buro.

»Hoppla! Verzeihung!« murmelte er und blieb wie angewurzelt stehen. »Ich store offenbar.«

Die beiden Dillianer horten auf und drehten die Kopfe, aufgeschreckt, aber nicht im geringsten verlegen.

Der weibliche Zentaur atmete tief ein, bewegte den Korper, schuttelte ein wenig den Kopf, um klarzuwerden, dann drehte sie sich um und starrte ihn an.

Marquoz kam zu dem Schlu?, da? nicht viel anderes ubrigblieb, starrte auch. Schlie?lich sagte er:»Ich konnte jetzt eine gute Zigarre vertragen.«

»Ich auch«, meinte Asam, »aber aus anderen Grunden. Die meinen habe ich leider irgendwo in Gedemondas verloren.«

»Sie denken, das ware was«, knurrte der Hakazit. »So, wie der verdammte Korper da gebaut ist, kann ich gar nicht mehr richtig einsaugen. Elend.«

Art und Tonfall erschienen ihr auf faszinierende Weise vertraut.

»Marquoz?« sagte sie zogernd. »Sind das wirklich Sie, Marquoz?«

»Zu Ihren Diensten, meine Dame«, erwiderte er und beugte das Knie ein wenig.

»Ich bin Mavra, Marquoz. Mavra Tschang.«

Er lachte in sich hinein.

»So, so, so. Sie haben sich nicht viel verandert, seitdem ich Sie zuletzt gesehen habe. Die Farbe gewechselt, aber das ist es auch schon.«

Asam starrte sie fassungslos an.

»Du bist fruher schon Dillianerin gewesen?«

»Eine Zeitlang«, gab sie zuruck. »Nicht auf naturliche Weise. Lange Geschichte.« Sie wandte sich wieder Marquoz zu.

»Das ist Asam. Ein Einheimischer — auf unserer Seite.«

»Jedenfalls auf der Ihren, vom Rucken zu schweigen«, antwortete der Hakazit. »Na, wenigstens kommt es mir so vor, als hatte ich die Nachricht richtig verstanden. Wer hat die Einladungen verschickt?«

»Da wissen Sie soviel wie ich«, erklarte sie. »Ich bekam die meine aus zweiter Hand durch die Gedemondaner. Und Sie?«

»Ein Bote. Er gab sie bei der Botschaft zur Ubermittlung nach Hause ab. Viel mehr war nicht bekannt. Der Botschafter sagte nur, es sei ein Typ 41 gewesen, der sie gebracht habe. Ich nahm an, da? es Brazil war.«

»Konnte sein. Ich hoffe es«, sagte sie ohne gro?e Begeisterung.

»Ich mu? schon sagen, da? Sie fur jemanden, der tot ist, sehr gut aussehen«, bemerkte der Hakazit.

Die beiden Zentauren rissen die Kopfe hoch.

»Was?«

»Im Ernst«, sagte er. »Es hei?t uberall, ein Trupp von kleinen Bosewichtern hatte Sie uberfallen und in kleine Stucke zerhackt.«

»Versucht haben sie es«, gab Asam zuruck. »Es braucht aber mehr als das, um einen von uns abzumurksen.«

»Das glaube ich«, sagte Marquoz lobend. »Na, wenigstens eine Sorge weniger.«

»Augenblick, Marquoz, wo haben Sie das gehort? Und seit wann ubermittelt ein Botschafter personliche Mitteilungen an Sie?« fragte Mavra.

Die riesige graue Kriegsmaschine zuckte ein wenig mit den Schultern.

»Sie haben eine Heidenangst vor der Geheimpolizei der Hakazit — und ich bin ihr Chef. Sie hatten nur gedacht, sie hatten eine Geheimpolizei, bis ich das Kommando ubernahm. Meine Ausfluge auf manche von diesen Kom-Welten sind nicht nutzlos gewesen. Mann, ich bin der erste GP-Chef, der den Mumm hat, sich in die Offentlichkeit zu wagen.«

Sie schuttelte staunend den Kopf und murmelte fast unhorbar:»Ich werde nicht fragen. Ich werde nicht fragen

»Das erklart, warum wir uns unterhalten konnen«, warf Asam ein, um sie zu retten. »Sie haben einen Ubersetzer-Kristall.«

Er nickte.

»Das erste, was ich machen lie?, nachdem ich das Sagen hatte. Mavra wohl nicht, wie?«

Wenn man sich einen der kleinen Kristalle, die von einem Hex im Norden hergestellt wurden, chirurgisch einpflanzen lie?, war manchmal schwer zu erkennen, da? das bei anderen nicht der Fall war, falls man nicht genau hinsah und noch scharfer hinhorte.

Sie nickte.

»Ich werde aber einen brauchen, und zwar bald.«

»Lassen Sie das in Dillia machen«, riet er. »Diese Dinger sollten von Leuten eingesetzt werden, die Gehirn und Nervensystem des Betroffenen genau kennen. Sagen Sie, die Kosten ubernimmt Hakazit.«

Asam lachte.

»Das erledige ich. Ich wollte das selbst bezahlen, aber vielen Dank, da? ich mir das Geld sparen kann.«

Da das Angebot sehr begrenzt war, kosteten die Gerate mehr, als sich die meisten Leute, abgesehen von hohen Beamten, jemals leisten konnten, und die Operationen waren noch teurer.

Marquoz zog die Schultern hoch.

»Gebe immer gern Geld aus, solange es nicht das meine ist.«

Er schien es ernst zu meinen.

Sie wollten fortfahren, sich zu unterhalten, als die Tur wieder aufging und ein seltsames kleines Wesen mit grauem Pelz hereinkam. Es schaute sich zweifelnd um.

»Sagen Sie uns Ihren Namen, und Sie erfahren, ob Sie am richtigen Ort sind«, erklarte Mavra.

Das Wesen richtete sich auf, so da? dicke Hautfalten erkennbar wurden, die alle Gliedma?en miteinander verbanden, und setzte sich leicht auf den Facherschwanz. Das nagetierartige Gesicht blickte sie unsicher an und schnatterte etwas, das wie Glucksen und Klicken tief in der Kehle klang.

Die beiden anderen schienen sofort zu verstehen, und Maquoz antwortete mit:»So, so, so… Willkommen im Klub, Yua.«

»Auch kein Ubersetzer«, erklarte Mavra den beiden anderen. Marquoz seufzte nur und sagte:»Also wieder Unkosten fur die Regierung von Hakazit. Na ja, es wird aber jede Art von Gipfelgesprach komplizierter machen.«

»Da scheint ja der ganze Verein versammelt zu sein«, sagte eine Stimme hinter ihnen. Sie fuhren herum. In einer Ecke des Raumes, ohne Ein- und Ausgang, von der sie geschworen hatten, da? sie leer gewesen war, stand…

»Zigeuner!« brullte Marquoz und ging auf ihn zu.

Zigeuner hob die Hande.

»Langsam, Marquoz! Du konntest mir bei der Begru?ung leicht das Genick brechen!«

Die riesige Kampfechse brullte vor Lachen, zogerte aber, naher heranzukommen. Schlie?lich sagte Marquoz:»Ich hatte fast angenommen, du hattest es nicht geschafft. Du bist am anderen Ende nicht aufgetaucht.«

Zigeuner hob die Schultern.

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