sein, um direkt zur Ellerbanta-Verion-Avenue vorzusto?en — aber sie waren noch weit davon entfernt. Das sollte Khutir nach Suden locken, um sie aufzuhalten, an ihnen vorbei nach Osten, wahrend Sanghs Verbande abgeschnitten werden wurden, zum Kampf gezwungen sein wurden. Es ging jetzt um die Entscheidung… Alles war so gut verlaufen. Noch einen Tag, hochstens zwei, und man hatte die Dinge in der Hand. Noch zwei Tage…

* * *

Quilst war kuhler als Clopta, aber viel weniger feucht, und schien ein ertragliches Mittel darzustellen. Sie gingen jetzt zu Fu? weiter, immer noch nahe der Grenze zum eisigen Betared, und sie kamen nur noch langsam voran.

Trotz der Kuhle schien Quilst sumpfig zu sein, dicht bewachsen mit Baumen und Unkraut, ubersat mit riesigen Schlammlochern. Sehr bewohnbar wirkte das Ganze in der Tat nicht, aber die riesigen Wesen, die zu seinem Trupp gehorten, stammten von dort.

Er war dankbar fur die Anwesenheit der Einheimischen; sie kannten sich aus und wurden verhindern, da? er mit eher unerfreulicher Flora und Fauna in Schwierigkeiten geriet. Sie konnten ihm auch die Bevolkerung vom Hals halten. Die beiden Punretts waren weniger nutzlich, aber er wu?te, da? sie zum Vierfachen ihrer Gro?e anschwellen konnten und im Kampf nicht nur grimmig waren, sondern dazu neigten, fast alles zu verschlingen, was nicht sie auffra?. Man konnte sich in solchen Lagen die Verbundeten nicht immer aussuchen, man nahm einfach das, was man zu finden vermochte.

Nach mehreren Stunden Marsch hatten sie immer noch niemanden gesehen. Das beunruhigte ihn ein wenig; es war zu einfach. Sie gingen um eines der gro?en Schlammlocher herum, als das Ding plotzlich herausbrach. Zwanzig oder mehr Quilst-Kopfe schnellten herauf und schnaubten, dann kamen die anderen wie mit Aufzugplattformen herauf.

Manganong und Sungongong schnaubten zornig, die Nustern geblaht, und rissen ihre Pistolen heraus, bevor ihnen plotzlich klar wurde, da? diese hier in diesem nicht-technologischen Hex nicht mehr waren als kleine und zerbrechliche Knuppel.

Die beiden Punretts quakten laut und schwollen an wie Ballone, die man mit Helium fullt. In den Handen der im Hinterhalt liegenden Gegner waren Armbruste gespannt, und als die beiden fremdartigen Vogel sich aufbliesen, flogen zwei Bolzen in ihre Richtung.

Die beiden kreisrunden Vogel fegten plotzlich in die Luft, so da? die Bolzen unter ihnen dahinzischten, und beide sturzten auf die Kopfe der zwei vordersten Angreifer nieder; ihre spitzen Krallen bohrten sich in die Riesenschadel und riefen Blutgerinnsel und Schmerzensschreie hervor.

Eine Stimme erscholl aus den Baumen, als die anderen in Deckung huschten:»Nathan Brazil! Sie und Ihre Begleiter bleiben, wo Sie sind! Im Namen des Rates sind Sie verhaftet.«

Die beiden Quilst in der Eskorte brullten auf; wenn die Punretts blieben, wo sie waren, wurden die Riesenwesen sie bald getotet haben.

Brazil, der zusammen mit Foma zu den nahen Baumen gesturzt war, um Deckung zu suchen, wandte sich ihr besorgt zu. Er konnte sehen, da? die beiden Quilst sich vor den drohenden Armbrusten bereits ergeben hatten und mit erhobenen Armen dastanden, wahrend die Punretts ihren Griff gelockert hatten und auf den festen Boden hupften. Es hatte keinen Sinn, Selbstmord zu begehen.

»Foma!« zischte er. »Weg von hier! Sagen sie Yua, was geschehen ist. Sie soll die verdammte Armee weglocken, und wenn sie den Kerlen die Schadel einschlagen mu?!«

Sie sah ihn unsicher an.

»Aber man wird Sie festnehmen.«

»Nein«, sagte er. »Nicht mich. Sagen Sie ihr, sie soll sich beeilen. Ich komme zu ihr, so rasch ich kann.«

Sie starrte ihn an.

»Ich… ich verstehe nicht.«

»Los doch!« befahl er.

Sie verschwand im Wald.

»Nathan Brazil! Kommen Sie heraus, oder wir schie?en Ihre Freunde nieder. Sie konnen nicht entkommen!« fuhr die laute Stimme fort. »Betared-Streifen haben Sie seit Stunden uberwacht. Kommen Sie heraus und schonen Sie das Leben anderer!«

Er seufzte, stand auf und trat hinaus in die Lichtung, womit er seine beiden untauglichen Ex-Leibwachter sichtlich uberraschte. Sie sahen ihn, von den Quilst bewacht, erleichtert an.

»Gut, gut!« rief er. »Bringen wir das hinter uns, es hat keinen Sinn, die Qual noch auszudehnen, verdammt!«

Aus den Baumen schwang sich ein riesiger Falter herab, die orangeroten Flugel kaum bewegend, als er auf acht fuhlerartigen Beinen landete. Sein schwarzer Totenschadel mit zwei Augen wie gro?e, rote Flecken betrachteten ihn mit der prufenden Neugier eines Zoowarters, der eine neue Tiergattung vor sich hat. In diesem Augenblick stellte sich aus irgendeinem Grund nur der Gedanke bei ihm ein, da? er das Ziel einer Art Rassenrache gegen alle Schmetterlingssammler war, die es jemals gegeben hatte.

»Ich bin Tammer«, sagte die Yaxa. »Ich nehme Sie im Namen des Rates fest. Sie werden mich als mein Gefangener zum nachsten Zone-Tor begleiten. Jeder Widerstand ist zwecklos.«

Der Segmentkorper hob sich vorne in die Hohe, und die beiden Vorderbeine wurden zu handschuhartigen Handen. Sie griffen nach hinten in einen Tragsack, zogen zuerst eine kleine Medizinflasche und dann eine Injektionsspritze hervor, die in die krallenartigen Hande pa?te. Brazil seufzte. Er hatte gehofft, sie noch langer hinhalten zu konnen, indem er sie einfach zum Tor begleitete — aber sie wollten kein Risiko eingehen. Das konnte er nicht zulassen.

Alle Armbruste waren auf ihn gerichtet, als die Yaxa mit der Spritze in der Hand herankam, bis sie nur einen Meter von ihm entfernt stehenblieb und auf ihn herabschaute.

»Sie sind also Nathan Brazil«, sagte sie verachtlich.

Er begann leise zu lachen. Aus dem Kichern wurde lautes Lachen, dann brullendes Gelachter, bis ihm fast die Tranen uber das Gesicht liefen. Vor den Augen der fassungslosen Yaxa und ihrer Quilst-Gehilfen schimmerte der Korper plotzlich und begann sich zu verwandeln. Er wurde gro?er und nahm andere Zuge an, die Haut farbte sich dunkler, der ganze Korperbau verwandelte sich. Selbst die Kleidung war eine andere.

Beinahe wie wahnsinnig lachend, zeigte die neue Gestalt mit dem Finger auf die Yaxa.

»Erwischt!« sagte er. Dann tat er das noch Unfa?barere. Zigeuner verschwand blitzschnell und lie? nur den Nachhall seines Gelachters zuruck.

Lamotien

Die Schwarze des Zone-Tores geriet in Unruhe, als eine schimmernde Gestalt darin Umrisse annahm und heraustrat. Sie sah aus wie ein kleiner wei?er Affe, kaum einen Meter gro?, war das aber nicht.

Es waren siebenundzwanzig Lamotien in einer kleinen Kolonie.

Die Wesen waren einzeln keine zwanzig Zentimeter lang, formlose, klebrige Massen, die ihre Korper so in der Gewalt hatten, da? sie sich fast jeder Umwelt anpassen, augenblicklich sich Haare in gewunschter Lange und Farbe wachsen lassen, alle notwendigen Zuge und Formen annehmen konnten. Sie vermochten sich auch, wie hier, zu einem einzelnen, gro?eren Organismus zusammenzufugen, der als Einzelwesen handelte und uber ein Kollektivgehirn verfugte. Auf diese Weise gelang es ihnen, fast jeden sichtbaren Organismus nachzuahmen.

Das Lamotien-Wesen nickte im Bereich des Zone-Tores niemandem zu, sondern huschte eilig davon. Das Tor, in einem Hugelhang eingelassen, war flankiert von einer gro?en Anzahl von Gebauden, von denen jedes ein Teil des Regierungsgefuges in diesem Hex darstellte. Fur Lamotien konstruiert, sahen sie aus wie eine willkurliche Anhaufung von Bauklotzen, keiner mehr als einen Kubikmeter gro?, viele mit winzigen Fenstern, durch die das gelbe Licht von elektrischen Lampen drang.

Gunit Sangh und seine Stabskompanie pa?ten in keines der Gebaude, so da? man auf dem Regierungsplatz

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